Kirche findet Stadt – das ist nicht nur ein geniales Wortspiel, sondern auch ein ökumenisches Kooperationsprojekt zur Stärkung der zivilgesellschaftlichen Funktion von Kirche(ngemeinden) – und seit Kurzem hat das Projekt eine eigene Online-Präsenz.
Worum geht’s?
„[…] die evangelische und die katholische Kirche [wollen] zusammen mit ihren jeweiligen Wohlfahrtsverbänden, Diakonisches Werk der EKD und Deutscher Caritasverband, die Rolle von Kirche in ihren unterschiedlichen Facetten als Akteur der integrierten Stadtentwicklung untersuchen und weiterentwickeln.“
Es geht um all das, was sich hier im Blog unter dem Stichwort Gemeinwesendiakonie abspielt und was immer mehr Gemeinden und diakonische Einrichtungen für sich entdecken: ein gemeinwesenorientiertes Diakonie- und Gemeindeverständnis, das – allgemein gesprochen – die zivilgesellschaftliche Rolle von Kirche stärkt und – etwas konkreter gesagt – sich in einer (Mit-)Verantwortung für Stadtteil, Quartier oder Dorf ausdrückt.
Alle weiteren Informationen gibt es auf der Internetseite. Auf einen wichtigen Nutzen möchte ich aber noch besonders hinweisen: Das Projekt Kirche findet Stadt will auch zur Netzwerkbildung beitragen – nicht nur der kirchlichen Netze in die Zivilgesellschaft, sondern auch der Netze der gemeinwesenorientierten Gemeinden und Einrichtungen untereinander. Das viel beschworene Erfahrungswissen kann nur genutzt werden, wenn es geteilt wird. Dazu muss man sich aber erst einmal kennen (bzw. zumindest von einander wissen). Die KfS-Internetseite stellt insgesamt 24 Referenzstandorte und 12 Regionalknoten vor.
Heinrich Grosse wies schon vor einigen Jahren in seiner Studie über armutsorientierte Kirchengemeinden auf das Problem der Isolation und mangelnden Vernetzung eben dieser Kirchengemeinden hin:
„Manche Kirchengemeinden, die sich in Armutsbekämpfung engagieren, sind (z.B. innerhalb des Kirchenkreises) relativ isoliert. Deshalb sollte ein stärkerer Erfahrungsaustausch unter ihnen stattfinden und geprüft werden, inwieweit Formen der Vernetzung zur Verbesserung der Arbeit beitragen können“ (Heinrich Grosse: „Wenn wir die Armen unser Herz finden lassen…“ – Kirchengemeinden aktiv gegen Armut und Ausgrenzung, epd-Dokumentation 34/2007, S. 31).
Nun hat man schon einmal 36 Ansprechpartner. Ein sehr guter Anfang!
Die Diakonie in Düsseldorf hat ihr umfangreiches Ehrenamtshandbuch überarbeitet und in der nun dritten Auflage herausgegeben. Es will Leitfaden, Standardbeschreibung und Nachschlagewerk sein (S. 5). und wird diesem Anspruch mehr als gerecht. Die Autorin Ursula Wolter hat (gemeinsam mit ihren Co-Autoren) eine Arbeitshilfe der Premiumklasse vorgelegt.
13 Schritte eines Freiwilligenmanagements werden vorgestellt – von „Aufgaben beschreiben“ über „begleiten und beraten“ bis zum „Abschied nehmen“ – und mit einer Vielzahl hilfreicher Modelle unterfüttert. Neben all den Klassikern zu Gruppenphasen, Konfliktmodellen oder Typen von Ehrenamtlichen finden sich in dem Handbuch auch Gesprächsleitfäden zu den verschiedensten Anlässen, ein Zehn-Minuten-Qualitäts-Test und zahlreiche Checklisten.
Das Besondere dieses Handbuchs ist aber, dass es sich direkt auf das Ehrenamt in Kirche und Diakonie bezieht. Das geschieht überaus gekonnt. So findet sich in diesem Handbuch auch Einiges, was über die Vielzahl an Arbeitshilfen zu diesem Thema hinausgeht. Ein eigenes Kapitel zum Ehrenamt in Kirche und Diakonie (S. 84-90), Praxisbeispiele für den diakonischen und den kirchlichen Teil (S. 92-102, S. 93-107), Reflexionen zur spirituellen Dimension ehrenamtlichen Engagements (S. 35ff, S. 86f, S. 90).
Einige Abschnitte beziehen sich direkt auf die Düsseldorfer Situation, es ist aber trotzdem eine durch und durch universell einsetzbare Arbeitshilfe. Interessant ist zum Beispiel der Abschnitt „Initiativen unter dem Dach eines Wohlfahrtsverbands“ (S. 65-66):
„Als Verband der Wohlfahrtspflege schafft die Diakonie Düsseldorf fortlaufend unterschiedliche Zugangswege zum Ehrenamt. Wie das Freiwilligenmanagement ehrenamtliches Engagement ermöglicht, ist hinreichend beschrieben worden, nicht aber, wie es sich mit dem Engagement verhält, das Bürgerinnen und Bürger unaufgefordert anbieten, weil sie einen Bedarf im Gemeinwesen sehen. Dazu entwickelt die Diakonie Düsseldorf Konzepte und begleitende Strukturen, wie eine engagierte Gruppe oder eine Initiative in einen Wohlfahrtsverband integriert oder mit ihm assoziiert werden kann und wie solche Verbindungen mit den Fachkonzepten vereinbart werden können.“ (S. 65)
Und weil das Ganze aus dem Hause der Diakonie in Düsseldorf kommt, ist es auch noch äußerst ansprechend gestaltet.
Ursula Wolter: Ehrenamt. Das Qualitätshandbuch Freiwilligenmanagement am Beispiel Diakonie und Kirche, Diakonie Düsseldorf Verlag, 29,90 €.
Wenn ich mir die Diskussion rund um kirchliches Arbeitsrecht, Streikverbot und Dienstgemeinschaft zu Gemüte führe (zugegeben, ich tue dies selten, meine Leidensfähigkeit ist durchaus begrenzt), halte ich mich mit Kommentaren meist zurück. Ich stehe dann eher kopfschüttelnd daneben…
Dierk Starnitzke, Leiter des Wittekindshofs in Bad Oeynhausen, meldet sich in epd sozial zu Wort und gibt ein wohltuend sachliches und inhaltlich erfrischendes Interview. Er plädiert dafür, den Ball etwas flacher zu halten (so Manches sei aufgebauscht), er plädiert für eine gehaltvollere theologische Reflexion des kirchlichen Arbeitsrechts und er stellt außerdem fest, dass der Begriff der „Dienstgemeinschaft“ nicht „kirchlich-diakonisch“ gefüllt sei (so seine Forschungen).
Zum Ende des Gesprächs kommt er dann auf den Aspekt zu sprechen, der dem Interview in epd sozial die Überschrift gibt:
„Die Gewerkschaften sind nicht unsere Feinde.“
Auf die Frage hin, ob nicht ein gemeinsamer Tarif für Sozialunternehmen sinnvoll wäre, sofern denn die Diakonie auf die ACK-Klausel verzichte, antwortet er:
„Das könnte außerdem eine höhere Schlagkraft bringen. Mir wird immer deutlicher, dass unsere ‚Feinde‘ nicht die anderen Wohlfahrtsverbände oder die Gewerkschaften sind, sondern die Teile der Gesellschaft, in denen riesige Geldmengen durch Misswirtschaft vernichtet werden. Uns würde eine Solidarität untereinander helfen.“
Es erweist sich im Leben oft als recht hilfreich, zwischen Freund und Feind unterscheiden zu können.
„Die Gewerkschaften sind nicht unsere Feinde“. Diakoniemanager Starnitzke fordert theologische Fundierung des Dritten Wegs, epd sozial, Nr. 6, 10.02.2012, S. 16-17.
Worin zeigt sich das konfessionelle Profil von Diakonie und Caritas? Eine oft gestellte Frage, die – auch wenn es auf den ersten Blick merkwürdig erscheint – gar nicht so leicht zu beantworten ist. Ein großer Gewinn ist es daher, wenn man zunächst einmal die Suchrichtung bestimmt, um diese Frage zu beanworten. Anders gesagt: Wo sucht man denn nun sinnvoller Weise nach diakonischem Profil?
Michael N. Ebertz, Professor an der Katholischen Hochschule Freiburg, schlägt sieben Dimensionen vor, in denen sich die Eigenart konfessioneller Einrichtung niederschlagen kann. Er bezieht sich dabei auf die Caritas, aber dies gilt natürlich ebenso für die Diakonie:
Die Politikwissenschaftler Frank Walter und Johanna Klatt haben eine Studie zum Engagement von Menschen mit wenig Geld und niedrigem Bildungsgrad vorgelegt: die Entbehrlichen der Bürgergesellschaft. Zivilgesellschaft und freiwilliges Engagement sind vor allem bürgerliche Programme, für unsere Gesellschaft ist es aber von großer Bedeutung, dass und wie sich Menschen, die nicht zu dieser Schicht zählen, engagieren.
Es gibt ein Interview, in dem die beiden Autoren ihre Thesen vorstellen. Ich will hier nur auf einen Aspekt eingehen. Der kommt im Video ab 12’40, die zentrale Aussage ist:
Die nächsten fünfzehn Jahre werden Partizipationsjahre. (13’33)
In den nächsten fünfzehn Jahren wird es also zu einem Boom an bürgerschaftlichem Engagement kommen. Diakonie und Kirche werden in diesem Fahrwasser mitschwimmen und es genießen, denn sie sind in großem Maße die Profiteure. Das ist gut, und das sollen sie auch. Die meiner Meinung nach wirklich spannende Frage ist dann allerdings:
Was kommt danach?
Was kommt nach diesen fünfzehn fetten Engagement-Jahren? Ein Abflauen an ehrenamtlichen Engagement wird besonders die treffen, die sich immer mehr auf diese Ressource eingestellt haben, also gerade auch Kirche und Diakonie. Staatliche Sozialtransfers werden weiter abgebaut sein, so dass ein Wegfallen der Engagement-Ressource die Diakonie noch stärker in die Opfer-Rolle treibt: „Keiner gibt uns etwas, dabei sind wir doch so wichtig!“ Die Kirche wird versuchen, besonders ihre Homebase der mittleren und oberen Mittelschicht und des Bildungsbürgertums zu verteidigen. Gerade wenn die Engagementpotenziale in diesem Segment geringer werden, wird es anspruchsvolle Programme geben, um die entsprechenden Leute zu binden.
Unter der Voraussetzung, dass Walter und Klatt recht haben, heißt es daher: Nutzt die nächsten fünfzehn fetten Jahre für die darauf folgenden mageren Jahre! Konkret: Engagament darf in den nächsten anderthalb Jahrzehnten nicht bloß als ein Nullsummenspiel betrachtet werden, nämlich in dem Sinne, dass das ehrenamtliche Engagement einfach die zurückgehenden finanziellen Mittel ersetzt. Dann würde diese Ressource bloß verkonsumiert werden. In den kommenden fetten Jahren muss vor allem in die „Ressource Engagement“ selbst investiert werden.
Was ist damit gemeint? Hier ein paar Gedanken von mir, sicherlich noch nicht alles zu Ende gedacht…:
Gerade die von Walter und Klatt angesporchenen „Entbehrlichen“ müssen in den Fokus der Engagement-Strategien rücken: Sie stellen das eigentliche Potenzial dar – wenn sie denn in der Lage sind, sich entsprechend zu engagieren. Genau das ist die künftige Agenda von Kirche und Diakonie: sich um diese Menschen kümmern und sie befähigen, sich engagieren zu können, und sie inspirieren, sich einbringen zu wollen, gerade auch zu ihrem eigenen Nutzen. Dazu passt gut die folgende Aussage:
Und insofern fehlen gerade so die großen integrativen Klammern, die also auch diejenigen von unten mitnehmen. Weil dazu brauchen Sie eine bestimmte Weltanschauung. (15’45)
Das ist ja wohl nicht nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, sondern gleich mit dem ganzen Zaun: das geht nicht ohne eine Weltanschauung! Sich Engagieren wollen und können braucht Bilder, warum das gut und wichtig ist. Das Christentum hat diese Bilder (andere natürlich auch), bitteschön!
In meinen Augen heißt das, dass Kirchengemeinden viel stärker Menschen in das kirchliche Engagement einbinden, die in kirchlicher Logik sonst nur die Adressaten dieses Engagements sind. Und es heißt auch: Prioritäten setzen bei der Jugendarbeit, bei der Jugendarbeit und bei der Jugendarbeit. Da lernt man, sich zu engagieren. Die Erfahrungen, die man dort nicht gemacht hat, kann man nicht nachholen. Und diejenigen, die sich jetzt oder in den nächsten fünfzehn Jahren engagieren, sind allesamt Leute, die aus (kirchlicher oder nicht-kirchlicher) Jugendarbeit kommen. Kann ich jetzt gerade nicht belegen, aber ich meine, dass das stimmt.
Und die Diakonie? Was kann sie in den fetten Jahren tun, um die Engagament-Ressourcen grundlegend zu stärken? Sie muss sich selbst engagieren, nämlich für eine gesunde Zivilgesellschaft. Und dazu gehören vor allem Debatten, Diskurse und politische Partizipation. Diakonische Einrichtungen müssen zu Diskussionsrunden einladen, niederschwellige Bildungsangebote anbieten, komunalpolitisches Agenda-Setting betreiben, im Wahlkampf Stellung beziehen, mit Bürgerinitiativen kooperieren oder selbst welche (mit-)gründen, und so weiter und so weiter… Oder anders formuliert: Sie dürfen über den Customer Value ihrer Dienstleistungen nicht den Public Value ihres Auftrags vergessen. Diakonie darf eben nicht einfach nur zivilgesellschaftliche Ressourcen nutzen, sondern muss selbst in sie investieren.
Das klang jetzt ja alles sehr nach dem „Wort zum Sonntag“. Ja, irgendwie schon.
Der Diakonie-Bundesverband startet Anfang nächsten Jahres eine Online-Diskussion zur Diakonie im gesellschaftlichen Wandel. Diskussionsgrundlage ist der Text „Perspektiven der Diakonie im gesellschaftlichen Wandel“ (bereits hier im Blog erwähnt). In vier Runden wird zu den folgenden Themen diskutiert:
Theologische Grundlagen und diakonisches Profil (09.01. – 22.01.)
Grenzen des Sozialstaats (23.01. – 05.02.)
Dienstgemeinschaft und Dritter Weg (06.02. – 19.02)
Aktives Alter (20.02. – 04.03.)
Angekündigt wird dies als die „erste bundesweite online-Diskussion in der Diakonie“. Das ist mutig, denn auch wenn in der Diakonie 450.000 Mitarbeitende arbeiten, sind diese ja erst einmal Mitarbeitende der einzelnen Einrichtungen. Man kann also nicht davon ausgehen, dass dieser Aufruf automatisch zur Masse der Mitarbeitenden durchdringt. Aber gerade deshalb ist es gut, solch ein Vorgehen einmal auszuprobieren. Ich hoffe, dass sich viele Leute beteiligen werden und werde die Info zu gegebener Zeit auch noch einmal streuen, so gut ich kann…
Neben dieser Online-Diskussion bietet der Diakonie-Landesverband Rheinland-Westfalen-Lippe noch eine Begleitveranstaltung am 11. Januar 2012 an, ganz old school, also mit physischer Präsenz. Auch hier geht’s um die vier genannten Aspekte.
„Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Deutschland wollen die Einkäufe in ihren bundesweit rund 35.000 Einrichtungen komplett auf Ökoprodukte umstellen“, so eine Meldung auf evangelisch.de vor einem Jahr. Das klingt erst einmal gut. Caritas und Diakonie haben eine erhebliche Marktmacht: „An dem auf 60 MRD Euro geschätzten Gesamtvolumen kirchlicher Beschaffung in Deutschland haben mit ca. 80% Einrichtungen der Diakonie und Caritas den größten Anteil“ (Quelle: Zukunft einkaufen). Doch wie realistisch ist eine Umsetzung?
Der Evangelische Entwicklungsdienst (eed) und Brot für die Welt haben nun eine Untersuchung vorgelegt, die die gegenwärtige Beschaffungspraxis in diakonischen und kirchlichen Einrichtungen darstellen will. Es geht dabei nicht nur um öko, sondern auch um fair. Das Ergebnis lautet, kurz gesagt:
„Trotz diverser Beschlüsse ist ökofaire Beschaffung bisher kaum in der kirchlichen Praxis angekommen“ (S. 45).
Eine „systematische ökofaire Beschaffung [ist] nur bei einer sehr kleinen Anzahl dieser Einrichtungen präsent“ (S. 43).
„Evangelische Einrichtungen bleiben bei der Beschaffung heute noch weit hinter dem zurück, was sozial und ökologisch für Zukunftsfähigkeit und eine gerechte Weltwirtschaft notwendig ist. Ihre Möglichkeiten der ökofairen Beschaffung schöpfen sie nicht aus“ (S. 43).
Bei „ökofair“ kommt einem natürlich als erstes der Kaffee in den Sinn. Und das zeigt sich auch in der Studie:
„Der fair gehandelte Kaffee hält seine Vorreiterposition als ökofaires Konsumgut, spaltet jedoch gleichzeitig die Einrichtungen in die Extreme: Entweder der Kaffeeverbrauch ist nahezu vollständig auf ökofaire Produkte umgestellt oder gar nicht“ (S. 9).
Die Studie wirft aber nicht nur einen Blick auf den Klassiker Kaffee, sondern auf vier große Bereiche: Verpflegung, Energie, Bürobedarf und Mobilität. Der Untersuchung liegt eine schriftliche Befragung von ausgewählten Einrichtungen zugrunde. Dabei werden sieben verschiedene Arten von Einrichtungen befragt: Kirchengemeinden, KiTas, Verwaltungen, Ausbildungsstätten, Tagungshäuser, Einrichtungen der Kranken- und Altenhilfe und der Behinderten- und Jugendhilfe.
Das ist eine große Breite an äußerst unterschiedlichen Einrichtungstypen. Und alle sind von Ausmaß und logistischer Umsetzung der Beschaffung völlig unterschiedlich, so dass ich mich frage, ob man überhaupt zu aussagekräftigen Erkenntnissen ökofairer Beschaffungspraxis „in Kirche und Diakonie“ kommen kann. Der schriftichen Befragung liegt zudem nur eine äußerst geringe Anzahl diakonischer und kirchlicher Einrichtungen zugrunde, die sich an der Untersuchung beteiligt haben, bei derzeit 15.000 evangelischen Kirchengemeinden und 28.000 diakonischen Einrichtungen. Pauschale Forderungen wie diese werden bei so einer Vielzahl und Vielfalt an Organisationen dann auch wenig bewirken:
„Es muss der Anspruch aller kirchlichen Einrichtungen sein, die bestehenden Optionen der ökofairen Beschaffung schnellstmöglich und umfassend umzusetzen“ (S. 45)
Dem ist natürlich zuzustimmen. Aber ich glaube nicht, dass die nicht zufriedenstellende Beschaffungspraxis an mangelndem Willen von Diakonie und Kirche liegt. In der Öffentlichkeit wird dies natürlich gerne unterstellt, es ist ein wiederkehrendes Mem („Die beschließen viel, aber handeln selbst nicht danach!“). Vielleicht ist es hilfreicher, wenn man die einzelnen (und völlig unterschiedlichen) Schwierigkeiten benennt und konkrete Tipps mitliefert, wie man sie bewältigen kann.
Beim Durchblättern der Studie fand ich daher vor allem interessant, welche konkreten Hindernisse eine ökofaire Beschaffung erschweren. Zum Beispiel fehlt es zum Teil an Lieferanten mit ökofairen Angeboten, die den Anforderungen von Großeinrichtungen überhaupt gerecht werden können (S. 43). Bei Kirchengemeinden gibt es ganz andere Probleme. Dort kaufen nämlich viele verschiedene Leute ein und „im ungünstigsten Fall definiert jeder die Kriterien für den Einkauf und die bestmögliche Option selbst und anders“ (S. 37).
In diesem Sinne ist die Untersuchung eine anregende Lektüre. Und wer das Thema in Kirche und Diakonie vorantreiben will, findet noch eine beeindruckende Zusammenstellung der Beschlusslage in Kirche und Diakonie (eine Liste über 8 Seiten!) und Verweise auf nützliche Internetseiten. Einen Kurzbericht zur Studie gibt es hier.
Unter dem Begriff des „diakonischen Lernens“ hat sich seit Mitte der 1990er Jahre ein Konzept etabliert, das begleitete Schulpraktika im sozialen/diakonischen Bereich („Diakonie praktisch“) mit einer fundierten Vor- und Nachbereitung im Religionsunterricht („Diakonie theoretisch“) verbindet. Zur Debatte um diakonisches Lernen, zum Bildungsverständnis, zu didaktischen Zugängen und methodischen Umsetzungen sei das grundlegende Handbuch „Unterwegs zu einer Kultur des Helfens“ empfohlen. Ein wichtiger organisatorischer Aspekt ist immer die Frage nach den konkreten Lernorten, also den Möglichkeiten, „Diakonie praktisch“ zu erfahren. Einige Landeskirchen bzw. Diakonie-Landesverbände bieten hierzu hilfreiche Zusammenstellungen von Praktikumsmöglichkeiten für das diakonische Lernen an.
Auf dem Heimweg gestern staunte ich nicht schlecht, als ich an diesem Plakat vorbei radelte. Was daran besonders ist? Nun, es ist ein Werbemotiv für ein diakonisches Unternehmen, auf dem ausschließlich Männer abgebildet sind. Zumindest für Bethel ist das ungewöhnlich, und ich halte es für erwähnenswert.
Die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel starten jährlich eine Großflächenplakat-Kampagne mit ihrem Claim „menschlich. Bethel“, mittlerweile zum dritten Mal. Dem gendergeschulten Auge fällt sogleich auf: Auf den Motiven der ersten beiden Staffeln der Jahre 2009/2010 und 2010/2011 sind fast ausschließlich Frauen abgebildet. Da diese Plakate immer zur Weihnachtszeit geklebt werden, also just dann, wenn die Spendenbereitschaft am höchsten ist, wird die Bildauswahl sehr bewusst getroffen sein. Da müssen Bild und Botschaft passen.
Und wie kann man Menschlichkeit am besten bebildern, visuell gut rüberbringen ohne viele Worte? Doch wohl am besten mit Frauen. Menschlich, nah, zuwendend, sozial, weiblich. Das gehört von Natur aus quasi in eine Reihe.
Genau dieses Image wird in Pflege und Sozialer Arbeit immer wieder kritsiert. Zu recht.
Nun ist anscheinend der Genderbeauftragte aus dem Urlaub zurück und es gibt in der dritten Staffel das erste männerdominierte Motiv. Noch dazu ein richtig gutes. Danke, Jungs.
Das ist kurz und knapp zusammengefasst, worauf es mir in der diakonischen Bildung ankommt. Diakonische Bildung hat die Aufgabe, der Frage nach dem „Eigentlichen“ der Diakonie nachzugehen und Klärungshilfen anzubieten, es freizulegen – und zwar jenseits von Marketinginteressen oder Identifikationsbestrebungen. Und unter eben diesem Titel habe ich nun meine Dissertation veröffentlicht, die soeben erschienen ist.
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Kursen und Seminaren zum Selbstverständnis der Diakonie. Dabei scheint aber keineswegs geklärt zu sein, wo die Konturen eines „diakonischen Profils“ verlaufen und worin genau dessen Kern besteht. Zudem kann man beobachten, dass traditionelle Begründungen und theologische Reflektionen diakonischer Praxis kaum noch Kontakt zu eben dieser Praxis haben.
In meinen Augen ist daher zunächst einmal eine gründliche didaktische Reflexion nötig, um sich über die Eckpunkte diakonischen Profils zu vergwissern und die Möglichkeiten (und Grenzen) zu reflektieren, wie ein entsprechender Entdeckungsprozess gelingen kann. Was ist der Kern des „Diakonischen“? Was müssen Diakonie-Mitarbeitende vom theologischen Gehalt der Diakonie wissen? Kann Diakonie überhaupt „vermittelt“ werden? Worin besteht diakonische Kompetenz? Welche Möglichkeiten bieten Bildungsangebote im Bereich der organisierten Diakonie? Dies sind einige der Fragen, denen ich nachgehe.
Diakonische Bildung konzipiere ich dabei im Anschluss an zwei allgemeindidaktische Theorielinien, der bildungstheoretischen und der konstruktivistischen Didaktik. Die konstruktivistische Didaktik versteht Lernen als eine subjektive Konstruktionsleistung. Das Entdecken des Diakonischen ist in dieser Perspektive ein Interpretationsgeschehen. Mitarbeitende stehen Vermittlungsversuchen meiner Beobachtung nach auch ausgesprochen skeptisch gegenüber, sind aber eigenständigen Erschließungsprozessen gegenüber durchaus aufgeschlossen.
Aus bildungstheoretischer Sicht geht die Erschließung des Diakonischen einher mit der eigenen Selbst-Erschließung. Das zu entdecken Diakonische und der diakonisch Entdeckende stehen in einem Verweisungszusammenhang. Damit Bildung in diesem Sinne gelingen kann, beschreibe ich drei „diakonische Elementarformen“ als didaktische Erschließungsgrößen: Dies sind Erfahrungen, die für diakonisches Handeln bedeutsam sind („diakonische Grudnerfahrungen“), Prinzipien, wie sich Diakonie vollzieht („diakonische Gestaltungsmuster“) und das, worauf Diakonie letztlich abzielt („diakonische Wirkrichtungen“).
Die Veröffentlichung richtet sich vor allem an Mitarbeitende in der diakonischen Bildungsarbeit und der Profil- und Kulturentwicklung. Möge es zu der einen oder anderen nützlichen Entdeckung kommen…
Das Inhaltsverzeichnis kann man über die Deutsche Nationalbibliothek einsehen.
„Was ist die Diakonie?“, so der Titel eines neuen Videos des Diakonie-Bundesverbands zum Selbstverständnis der Diakonie.
Ich gebe zu, dass ich nach dem pathosschwelgenden letzten Diakonie-Video, einem preisgekrönten Fernsehspot, etwas skeptisch war (mein Kommentar dazu hier). Aber dies ist ein gut gemachtes Video. Es kommt recht unaufgeregt daher, läuft nicht in die Falle der Betroffenheitsheischerei, die angedeuteten Hilfeverständnisse – wie begleiten, unterstützen, da sein – sind angemessen und die Menschen, die ihre Statements abgeben, kommen gut rüber. Etwas schade finde ich allerdings, dass zu Beginn des Beitrags die gesellschaftspolitische Dimension der Diakonie zwar genannt wird (auch die Ursachen der Not zu beheben), im Video dann aber gar nicht zu entdecken ist.
Aber zurück zum Titel der Videos: Was ist denn nun Diakonie? Der Beitrag bietet zwei programmatische Sätze zu eben dieser Frage.
Der eine lautet:
„Diakonie ist gelebte Nächstenliebe“ (Statement Stockmeier und Schlusssatz)
Und der andere:
„Diakonie ist die Soziale Arbeit der evangelischen Kirche“ (2’00)
Interessant ist, dass diese beiden Sätze auch programmatisch für die beiden historischen Strömungen der organisierten Diakonie in Deutschland stehen, nämlich der Inneren Mission und dem Evangelischen Hilfswerk (ganz, ganz kurz hier). Das Diakonieverständnis der Inneren Mission setzte bei theologischen Begründungen deutlich auf die Frömmigkeit (dazu passt „gelebte Nächstenliebe“), das Hilfswerk legitimierte sich theologisch über seine Kirchlichkeit. Ich weiß nicht, ob hier bewusst eine historische Anspielung liegen soll, ich vermute es aber eher nicht. Aber es ist trotzdem interessant, wie der Beitrag mit diesen beiden Programm-Aussagen umgeht: „Gelebte Nächstenliebe“ wird in den Vordergrund gestellt, „Soziale Arbeit der Kirche“ wird lediglich einmal genannt.
Das Problem diakonie-theologischer Begründungen via Nächstenliebe ist meines Erachtens, dass Nächstenliebe ohne weitere Einbettung, Abgrenzung und Zuspitzung letztlich ein Alles-und-Nichts-Begriff ist. Ich weiß nicht, ob er wirklich etwas (er)klärt. Ich frage mich auch, ob dies tatsächlich der Wirklichkeit diakonischer Einrichtungen entspricht (sprich: Ist Nächstenliebe wirklich der zentrale Beweggrund der gegenwärtigen Diakonie?), aber das ist Ansichtssache. Zudem: Es geht um das Selbstverständis der Diakonie, also um eine normative Zuspitzung, nicht um eine Selbstbeschreibung. Und ein dreiminütiges Video ist kein theologisches Seminar. Hier steht vielmehr eine positiv besetzte Botschaft im Vordergrund.
Das zweite Identitätsstatement „Diakonie ist die soziale Arbeit der Kirche“ klingt wesentlich nüchterner. Auch hier mag es kritische Stimmen geben, nämlich dass es nur eine funktionale Zuordnung beschreibt (= soziale Arbeit der Kirche) und keine inhaltliche Aussage trifft. Aber in meinen Augen ist der Satz gut, gerade weil er einfach ist. Es ist auch der Satz, der neuerdings immer wieder auf Plakaten und in Broschüren des Diakonie-Bundesverbandes genutzt wird, quasi als „Kurz-und-knapp-Definition“. Außerdem eröffnet er die Möglichkeit, genauer nachzufragen: Was ist denn eigentlich „sozial“, „evangelisch“ oder „Kirche“? Vor diesem Hintergrund ist es allerdings schade, dass dieser Satz im Beitrag genannt wird, Kirche aber faktisch nicht vorkommt.
Vor einiger Zeit hatte ich auf aktuelle Diakonie-Texte zum Thema „interkulturelle Öffnung“ in der Diakonie hingewiesen. Hier nun ein kleines Update, da wieder ein neuer Text erschienen ist. Die Entwicklung des Themas innerhalb der Diakonie kann man am Fortschreiten der Papiere des Bundesvebands beobachten:
Das Thema „interkulturelle Öffnung“ ruft immer die Frage nach der Dienstgemeinschaft hervor. Im vergangenen Jahr ist dazu eine interessante Tagungsdokumentation der Diakonie Hessen-Nassau erschienen. Bei der Tagung ging es um die Frage: „Wen wollen wir als Mitarbeiter/in? Kirchliche und diakonische Einrichtungen im Spannungsfeld zwischen christlicher Profilierung und interkultureller Öffnung“. Die Dokumentation ist unterdem dem Titel Auf dem Weg zu einer „Dientsgemeinschaft mit Anderen“ erschienen. Das scheint mir derzeit der weitgehenste Vorschlag in dieser Richtung zu sein. Das Papier ist äußerst anregend und lesenswert.
Stimmt alles, und ich stimme durch und durch zu. Aber bei der ersten Aussage komme ich immer wieder ins Nachdenken. So richtig es ist, dass Hauptamtliche nicht durch Ehrenamtliche ersetzt werden sollten, so komplex (und vertrackt!) ist dieses Thema auch. Vier Beobachtungen dazu…
(1) Zunächst einmal ist es sehr wichtig, dass Sozialorganisationen – gerade auch diakonische Einrichtungen – für eine solide Finanzierung ihrer Angebote kämpfen, um so gar nicht erst in die Lage zu kommen, hauptamtliche Kräfte durch ehrenamtliche ersetzen zu müssen. Um so befremdlicher ist es, dass Einrichtungen im Sozialbereich – und wieder: gerade auch diakonische Einrichtungen – selbst mit am Sozialabbau beteiligt sind. Man schaue sich nur einmal diesen Panorama-Bericht an: Manche Träger vergüten einen Teil der Arbeit der Hauptamtlichen (!) über die so genannte „Übungsleiterpauschale“ für Ehrenamtlichkeit. Damit sparen sie Sozialabgaben – und tragen mit dazu bei, dass der Sozialstaat weniger Geld in der Kasse hat. Ob das juristisch astrein ist, kann ich nicht beurteilen, aber es bringt auf jedenfall Punktabzug bei der Karma-Bilanz. Vielleicht ist dieses Vorgehen ja quantitativ nur eine Randerscheinung (hoffen wir es!), aber auch dies ist eine Facette des Hauptamtlichen-Ehrenamtlichen-Themas.
(2) Aber auch ohne diesen „Graubereich“ ist die Frage, ob und ggf. wie Ehrenamtliche Hauptamtliche ersetzen, vielschichtig. Denn was genau meint das eigentlich: Ehrenamtliche ersetzen Hauptamtliche? Es wird wohl kein Sozialarbeiter fürchten müssen, dass er morgen die Kündigung erhält und übermorgen zu 100% durch einen Ehrenamtlichen ersetzt wird. Es ist vielmehr ein schleichender, kaum merklicher Prozess. Es wird immer nur um kleine (und kleinste) Stellenanteile gehen, Stellen werden umgeschichtet, Aufgaben neu zugeorndet usw. Und auf einmal wird dann ein Teil dieser Aufgaben – möglicherweise – nicht mehr von den Hauptamtlichen gemacht, sondern von dem ein oder anderen Ehrenamtlichen. Wurde dieser Stellenanteil nun „ersetzt“, oder ist dies bei einer Umorganisation – die ja durchaus auch fachliche Gründe haben kann – einfach so „passiert“? So ganz klar wird man das nicht sagen können. Und genau das ist das Problem dabei.
(3) Eine weitere Facette: Bisher habe ich immer von „Hauptamtlichen“ und „Ehrenamtlichen“ gesprochen. Bei dem Substitutions-Diskurs ist dies ja auch die entsprechende Terminologie. Aus Sicht einer (diakonischen) Einrichtung ist diese Gegenübertsellung allerdings viel zu schlicht – und deshalb trifft sie auch kaum den Kern der Sache. Bei einem „ganz normalen“ diakonischen Träger arbeiten nämlich in der Regel sehr unterschiedliche „Typen“: unbefristete Angestellte der Stammbelegschaft, befristete Mitarbeiter, Projektstelleninhaber – das ganze dann nocheinmal von Vollzeit bis Teilzeit und mit den unterschiedlichsten Tarifverträgen – Honorkräfte, Freiberufler (Supervisioren, Berater,…), Praktikanten, Zivis-Bufdis-FSJler, „ausgeliehene“ Pfarrer (als Beamte ihrer jeweiligen Landeskirche), Leiharbeiter (darf man das sagen?), Auszubildende… – und Ehrenamtliche. Ein Einrichtungs-, Haus- oder Wohnbereichsleiter muss dieses Konglomerat an Beschäftigungsverhältnissen managen. Und in diesem Konglomerat erscheint mir das Phänomen, Hauptamtliche durch Ehrenamtliche zu ersetzen, nicht ganz so „gefährlich“ zu sein, wie es manchmal erscheinen mag. So manchen Einsatz von FSJlern, um einige Dienste überhaupt aufrecht erhalten zu können, und die Zunahme an Honorartätigkeiten (teilweise hart an der Grenze zur Scheinselbständigkeit) finde ich bedenklicher.
(4) Und noch ein Gedanke: Wenn Ehrenamtliche in sozialen/diakonischen Einrichtungen arbeiten, heißt es oft: Sie dürfen/sollen nur „zusätzliche“ Aufgaben übernehmen. Genau damit will man dem Verdacht der Substitution entkräften: Ehrenamtliche machen ja nicht die „eigentliche“ Arbeit, sondern die „zusätzliche“. Aber was ist „eigentlich“ und was ist „zusätzlich“? Das ist doch wohl eher ein Taschenspielertrick. Man versetze sich nur einmal kurz in die Lage eines Ehrenamtlichen, der „nur“ etwas „Zusätzliches“ macht. Dieser Ehrenamtliche würde doch denken: „Entweder mache ich hier was Richtiges und Wichtiges (!), oder ich mache hier gar nix. Auf ein bisschen zusätzlichen Schnickschnack habe ich keine Lust – dann engagiere ich mich woanders, dort, wo ich tatsächlich gebraucht werde!“ Das heißt aber doch: Wer als Einrichtungsleiter Ehrenamtliche sucht, muss ihnen eine „richtige“ Aufgabe geben, also eine, die nicht rein „zusätzlich“ ist. Und in genau diesem Sinne wird immer mehr der Begriff des „qualifizierten Ehrenamts“ gebraucht. Man kann es dann drehen und wenden wie man will: diese Aufgaben werden nie etwas rein „Zusätzliches“ sein. Jeder, der ernsthaft Ehrenamtlichkeit fördert, muss dann auch den Mut haben und sagen: „Ja, in letzter Konsequenz kann es sein, dass damit auch Aufagben übernommen werden, die eigentlich Hauptamtlichen vorbehalten sind.“ Oder man nimmt die Ehrenamtlichen für nicht ganz voll.
Vier Facetten zum Ehrenamtlichen-Hauptamtlichen-Diskurs. Vier von… noch etlichen weiteren Facetten. Fazit: Das Thema ist vielschichtiger als es erscheint. Meine Hochachtung vor den Leitenden, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, die trotz all dieser politischen und ethischen Ambivalenzen eine gute Arbeit machen!
… in der stationären Altenhilfe: Hierzu gibt es im Diakonie-Text 07/2011 („Kommunikation von Qualität in der stationären Altenhilfe“) eine gute Checkliste. Diese Liste könnte auch für andere stationäre Bereich genutzt werden, sie muss dann natürlich inhaltlich angepasst werden. Insgesamt werden 12 Kategorien genannt und mit etlichen Vorschlägen konkretisiert:
„Möglichkeiten zur Gestaltung des geistlichen Lebens in der stationären Altenhilfe
im Kirchenjahr
im Wochenkalender
in der geistlichen Begleitung bei Übergängen von Mitarbeitenden
in der geistlichen Begleitung bei Übergängen von Bewohnerinnen und Bewohnern
durch Altenheimseelsorge
durch Bildungsangebote und Oasentage für Mitarbeitende
durch Bildungsangebote für freiwillig Mitarbeitende im Besuchsdienst
durch Angebote christlicher Literatur
durch Besuchsdienste und Sitzwachgruppen
durch Begleitung im Sterben und in der Trauer
durch Gestaltung geistlichen Lebens in der Architektur, Raumausstattung und Raumgestaltung
durch lebendige Erfahrung, dass ein Altenheim in Trägerschaft
der Diakonie Bestandteil der Kirchengemeinde ist“ (S. 36-37).
Der Gottesdienstpreis steht jedes Jahr unter einem bestimmten Thema. Auch die Schwerpunkte der nächsten Jahre sind für diakonische Einrichtungen sehr interessant. Die Ausschreibungen für die Jahre 2012 und 2013 sind bereits auf der Internetseite der Stiftung zu finden.
Der Vorstand der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel hat die Vision Bethels überarbeitet. Es ist eine kleine sprachliche Änderung, aber eine bedeutsame. In den bisherigen Versionen der Bethel-Vision gab es einen kleinen Abschnitt mit der Überschrift „Orte zum Leben gestalten“. Darin wurde beschrieben, dass Bethel als Modell verstanden wird. Mit dem Modell ist die geschützte Ortschaft gemeint. Dieser Satz ist nun gestrichen. Bethel ist kein Modell mehr.
In einem Artikel der Betheler Monatszeitschrift DER RING erklärt Vorstandsmitglied Günther Wienberg:
„In Zeiten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung könnten besondere Ortschaften als solche aber kein Modell mehr sein“ (DER RING, April 2011, S. 13).
Bethels Vision lautet: Gemeinschaft verwirklichen. Konkretisiert wird dies mit drei Aussagen, die ersten beiden lauten:
Qualifiziert helfen
Orientierung geben
Der dritte Punkt wurde in der aktuellen Version der Bethel-Vision umformuliert. Er lautet nun:
Orte zum Leben gestalten Lebensräume gestalten
Es gibt etliche diakonische Einrichtungen, die diesen Schritt längst vollzogen haben. Ich bin nun kein Freund von Parallelwelten und romantisch verklärter Dorfgemeinschaft, aber ich muss zugeben, das berührt mich schon ein bisschen.
Die Entwicklung – und die Streichung des Aussage „Bethel als Modell“ in der Vision – ist konsequent. Es gibt daran Gutes und auch nicht so Gutes. Jeder mag das selbst beurteilen. Dies ist aber – für jede diakonische Einrichtung, die diesen Weg geht – ein historischer Akt. Und das sollte man zur Kenntnis nehmen.
Diakonie als Ortschaft zu organisieren ist eine der ganz großen, bedeutenden Ideen in der Diakoniegeschichte. Dies ist Teil des Gründungsmythos der Inneren Mission. Und Bethel hat sich wie viele andere diakonische Einrichtungen, die bis in die Gründerzeit der Inneren Mission zurückreichen, immer als Modell verstanden. Dies war quasi Bestandteil der Bethel-DNA. Das wurde dann auch gerne mal theologisch überhöht, das „Reich Gottes“ lag da natürlich nahe. Manchmal fehlte dann auch ein bisschen die Demut, dass die Diakonie (bzw. die Innere Mission) nicht nur ein Zeichen für das Anbrechen des Reiches Gottes war, sondern eigentlich schon die Manifestation des Reiches Gottes auf Erden. So war halt die Frömmigkeit in der Inneren Mission.
Von dem frömmelnden Über- oder Unterbau hat man sich dann in den 70er Jahren befreit, die „fachliche Wende“ brach an. Und immer noch – oder gerade deshalb: Bethel war nicht nur irgendein Modell, Bethel war das Modell. Nach den Berichten älterer Kollegen zu urteilen (ich wurde zu der Zeit ja erst geboren) war das wirklich ein Aufbruch. Und im Grunde dachte jeder, der dabei war: Schaut her, das Reich Gottes ist mitten unter uns. Hier. Das Modell.
Dann kamen die End-80er und Mitt-90er Jahre. „Häuser“, diese in steingehauenen Identifikationspunkte, waren dann auf einmal keine „Häuser“ mehr, sondern „Einrichtungsverbünde“ oder dergleichen. Der Schritt war dann nicht weit, um zu Beginn der Nuller-Jahre die Ortschaften aufzulösen oder zumindest ausfransen zu lassen. Es wurde ambulantisiert und dezentralisiert in großem Stil. Einige Zeit später diskutierte man dann auch ein neues Fachkonzept: Inklusion.
Es gibt fortlaufend „Paradigemnwechsel“ in der sozialen Arbeit, nicht immer sind es wirklich welche. Dies ist einer. Denn der Selbstanspruch hat sich geändert: Bethel (ich könnte auch etwas anmaßend formulieren: die Diakonie) will nicht mehr Orte gestalten, sondern Lebensräume. Das ist in großen Teilen gut, wirklich gut. Aber auch geschützte Orte haben ihren Wert. Und so ist es ein einschneidender Schritt. Es mag sein, dass man in zehn, zwanzig Jahren wieder einen neuen Weg geht: zurück zu den Ortschaften. Es kann ebenso sein, dass man dann sagt: Gut, dass wir damals diesen Schritt gegangen sind, diesen Schnitt gemacht haben.
Mal schauen, was die Zehner-Jahre so bringen werden.
P.S.: Die Betheler Monatsschrift DER RING ist wirklich lesenswert, leider gibt es keine PDF-Ausgaben auf der Bethel-Homepage. Auch sind die ersten beiden Versionen der Bethel-Vision nicht mehr auf der Homepage zu finden (was schade ist), soeben wurde die dritte Version online gestellt.
„Weshalb die Netzwerk-Idee großartig ist (und wieso sie so häufig scheitert)“ – so lautet ein Artikel (auf Grund des Umfangs müsste man eigentlich von einem Artikelchen sprechen) von Hans-Christian Blunk in einer alten brand eins-Ausgabe:
„Die Idee des Netzwerkes ist eine großartige, vielleicht sogar die erfolgversprechendste, was die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Talenten, Ideen, Kompetenzen betrifft. […] Leider haben Netzwerke einen kleinen Fehler: Sie funktionieren nur in den seltensten Fällen. Vieles, was sich Netzwerk nennt, ist bei Lichte betrachtet nichts anderes als Subunternehmertum oder verschleierte Akquisition; das meiste bricht früher oder später auseinander oder endet als leere Hülse.“
Als mir dieser Text nun nach Jahren wieder untergekommen ist, war ich überrascht, wie sehr Blunks Hinweise auch auf Vernetzungen in der Diakonie zutreffen zu scheinen. Ich fasse hier einmal die wichtigsten Aussagen von Blunk zusammen (sofern man bei diesem kurzen und knackigen Text überhaupt noch etwas zusammenfassen kann):
Oft vernetzen sich die Akteure aufgrund ihrer eigenen Defizitsituation. Man verbündet sich, um den eigenen Mangel zu kompensieren. Aber das reicht nicht. „Weil sich zwei Lahme zusammentun, wird daraus noch kein Fitnessstudio“.
Vernetzung muss die Arbeit der Partner transformieren, nicht bloß ergänzen. Durch die Vernetzung entsteht etwas Neues.
Vernetzung gelingt nur, wenn die verschiedenen Akteure ein eigenständiges und klares Profil haben. „Deswegen funktionieren Legosteine so wunderbar: Die haben alle ein klares Profil, und wenn man sie zusammensetzt, entsteht etwas ganz Neues daraus“.
Vernetzung setzt Respekt vor der Leistung des Anderen voraus – und nicht zu vergessen: auch vor der eigenen! Ansonsten kann es keine gleichberechtigte Partnerschaft geben. Eine ganz entscheidende Voraussetzung für die Arbeit in Netwzerken!
Vernetzung bedeutet auch immer, ein Stück der eigenen Souveränität abzugeben. Aber will man das wirklich? Vernetzung widerspricht damit in gewisser Weise einem Entrepreneur-Geist.
Für gemeinwesendiakonisches Engagement können die vier Reflexionsfragen von Hans-Christian Blunk hilfreich sein, mit denen er seinen Zwischenruf zur Netzwerk-Idee beschließt:
“ Wer bin ich? Was kann ich? (Mit anderen Worten: Bin ich ein Legostein?)
Wer sind die anderen? Was können sie?
Was wollen wir mit unserem Netzwerk erreichen? Reagieren wir nur auf Marktgegebenheiten, oder sind wir wirklich auf dem Weg zu etwas Neuem?
Was können wir zusammen erreichen? Addieren wir nur unsere Kompetenzen – oder generieren wir echten Mehrwert?“
Hans-Christian Blunk: Weshalb die Netzwerk-Idee großartig ist (und wieso sie so häufig scheitert), brand eins, Jg. 2003, Heft 3. Leider ist der Text nicht mehr im Volltextarchiv von brand eins aufgeführt, man muss also zur Printausgabe greifen.
Um soziale/diakonische Arbeit zu ermöglichen, braucht es Geld. Und hier kann man wohl zwei Ansätze unterscheiden, um an eben dieses Geld zu kommen: Der klassische Weg sucht nach einer Refinanzierung durch (öffentliche) Kostenträger, der andere ist das Fundraising. Ersteres baut auf politischer Willensbildung auf, zweiteres vor allem auf geschickte Techniken des Geldeinwerbens.
Ich bin nun kein Fundraising-Experte, aber ich finde die Entwicklungen beachtenswert, die sich hinter dem Stichwort Crowdfunding (oder auch social lending) verbergen: Viele Kleinbeträge ermöglichen zusammen die Umsetzung eines Projekts, für das es keine Refiannzierung gibt. Gesammelt wird mittels Web 2.0, also ohne eine Mittlerorganisation wie Stiftung, Bank oder Wohlfahrtsorganisation. Man wendet sich dirket an die Masse (an die Crowd im Netz). Dies führt zu ganz neuen Möglichkeiten. Die zwei wichtigsten:
Jeder, der eine gute Idee hat (samt einem Bündel an Lust und Engagement) kann aktiv werden und versuchen, sein Projekt umzusetzen. Das kann ganz neue Energien frei setzen. Man muss sich dann nicht mehr auf die Suche nach einer Freiwilligenorganisation machen und seine Engagementwilligkeit wie sauer Bier anbieten, sondern man gründet halt selbst eine Initiative.
Vordergründig sammelt man natürlich erst einmal Geld, aber man bekommt auch noch Menschen dazu. Nämlich die, die das Geld geben, denn sie interessieren sich für das Projekt. Die „Geber“ und „Macher“ stehen in viel engerer Beziehung zueinander als bei klassischen Spendenprojekten – zumindest wenn dies die Geber wollen, anonym geht natürlich auch.
Beide Aspekte sind für diakonische Arbeit äußerst spannend.
Die wohl größte Plattform für Crowdfunding im sozialen Bereich ist in Deutschland betterplace.org. Jedes Projekt auf betterplace.org definiert seine Bedarfe – das sind Geldspenden, Sachspenden und Mitarbeit.
Crowdfunding gibt es natürlich nicht nur im sozialen/gesellschaftspolitischen Bereich, sondern vor allem bei künstlerischen und kulturellen Projekten – dort hat es auch seinen Ursprung. Es kann aber für jede beliebige Idee genutzt werden, so zum Beispiel auf mysherpas.com. Leander Wattig hat in seinem Blog die wohl umfangreichste Liste von Crowdfunding-Marktplätzen zusammengesetllt. Und wer Crowdfunding für Privatkredite (Peer-to-Peer-Kredite) nutzen will, wird zum Beispiel bei smava fündig. Ob dies dann auch gleich auf unser gesamtes Banken-System Auswirkungen hat, bleibt abzuwarten. Aber zumindest kann man wohl sagen: „Die Peanuts-Revolution hat begonnen!“
Ich mag einfache Fragen, mit denen man schnell auf den Punkt kommen kann. Das Salutogenese-Konzept von Aron Antonovsky kann für Fragen dieser Art inspirierend sein. Zum Beispiel, um der Kultur in einer diakonischen Einrichtung nahe zu kommen.
Antonovsky will wissen, aus welchen Gründen Menschen gesund bleiben (und damit unterscheidet sich sein Konzept von denen, die nach den Gründen forschen, warum Menschen krank werden). Von zentraler Bedeutung sind für ihn die Dimensionen Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit, sie zusammen bilden das Koheränz-Gefühl eines Menschen (etwas verkürzt gesagt, eine gute Einführung zur Salutogenese gibt es hier, S. 28-31).
In genau diesem Sinne lassen sich drei einfache Fragen formulieren, mit denen man einer (diakonischen) Kultur auf die Spur kommen kann:
Gefühl der Verstehbarkeit: Verstehe ich diese mich umgebende diakonische Kultur? Kann ich sie mir erklären, oder erlebe ich sie als willkürlich, zufällig, unverständlich?
Gefühl der Handhabbarkeit: Kann ich den Anforderungen, die diese Kultur an mich stellt, gerecht werden? Bin ich weder über- noch unterfordert? Kann ich diese Kultur handhaben, bewältigen und (mit)gestalten?
Gefühl der Sinnhaftigkeit: Empfinde ich diese diakonische Kultur als bedeutsam? Ist diese vorherrschende Kultur sinnvoll, hat sie ihren Sinn in sich?
Keine der drei Fragen zielt darauf, ob ich etwas „gut finde“ – sondern ob ich es verstehe, ob ich dabei handlungsfähig bin und ob ich darin einen Sinn sehe – gerade daher sind die Fragen gut.
Welche Auswirkungen hat das Internet auf die diakonische Arbeit? Hat es überhaupt welche? Und wenn ja, welcher Art? Mir geht es jetzt nicht um billige Marketingideen für diakonische Einrichtungen, mir geht es ganz grundsätzlich darum, wie sich durch Internet und Web 2.0 die Gesellschaft verändert – und wie sich dies dann in der Diakonie auswirkt.
Auf der re:publica 11, dem Blogger-Happening, hielt Gunter Dueck einen Vortrag zu genau diesem Thema: Was macht das Internet mit der Gesellschaft? Man kann zwar das Gefühl haben, dass dazu ständig etwas gesagt wird, aber Dueck bringt das Ganze gut und eindrücklich auf den Punkt, sowohl unprätentiös wie auch pathetisch. Gunter Dueck ist Chief Technology Officer bei IBM Deutschland, lesenswert ist seine Kolumne Daily Duecks auf seiner Internetseite SINNRAUM.
Gestern erschien in der Financial Times Deutschland ein Essay von Dueck, in dem er seine Kernthesen noch einmal zusammenfasst, die er auf der re:publica vorgetragen hat. Der dortige Vortrag hat seine Längen und einiges ist redundant, aber ich empfehle die Investition von einer dreiviertel Stunde Zeit und einem guten Glas Rotwein. Logischer Weise gibt es keinerlei diakonische Bezüge, zu denen komme ich dann gleich. Hier nun das Video des Vortrags (los geht’s ab 6:25):
Zu Duecks Grundgedanken: Das Internet ist zum Betriebssystem unserer Gesellschaft geworden. Das heißt: Unsere Vorstellungen von Gesellschaft können nicht mehr losgelöst von diesem Betriebssystem diskutiert werden. Und das heißt auch: Etliches, was früher einmal für einen Menschen wichtig zu wissen, zu erlernen und zu erlangen war, braucht man heute nicht mehr als Einzelner, weil es betriebssystembedingt bereits für alle verfügbar ist.
Das führt – unter anderem – zu Konsequenzen für die Bildung. Es geht in immer stärkerem Maße um Persönlichkeitsbildung. Sie ist das Entscheidende. Das, was man früher einmal „Beruf“ nannte, wird zunehmend unwichtiger, denn im und durch das Internet kann man sich eine ganze Menge selbst aneignen.
„So normale Amateurintelligenz brauchen wir nicht mehr. Das ist im Betriebssystem jetzt schon drin.“ (30’35).
„Was können Sie einem Menschen noch sagen, der zwei Stunden gesurft hat? Fragen Sie sich das mal ganz ernst!“ (24’28).
„Wir müssen dann überlegen, welche Berufe noch übrig bleiben. Das ist die spannende Frage der nächsten Zeit.“ (25’45).
Gesellschaftliche Teilhabe wird sich verändern. Weil sich die Gesellschaft verändert. Während es früher unterschiedliche Interessensgrupen gab – die Bauern, die Beamten, die Arbeiter usw. – gibt es heute nur noch eine grundlegende Unterscheidung: die zwischen „Professionals“ und „Unprofessionals“.
„Was passiert jetzt mit der Welt? Und ich wage mal eine Voraussage, dass die Welt sich scheidet in ‚Professionals‘ und ‚Unprofessionals'“ (28’43).
Die Ersteren sind diejenigen, die über ein adäquates Maß an Persönlichkeitsbildung verfügen und zwei-nullig partizipieren können, die Letzteren sind der übrig gebliebene Rest.
Sollte Dueck recht haben, fordert dies die Diakonie in zwei Punkten besonders heraus. Zum einen: Wenn sich die Art und Weise von gesellschaftlichen Teilhabeprozessen ändert, muss noch einmal sehr grundlegend und sehr radikal gefragt werden, welche substanzielle Aufgabe eigentlich die Diakonie hat. Und zum anderen: Wenn Duecks Unterscheidung von Professionals und Unprofessionals zutrifft (wofür einiges spricht), wird sie eine andere klassische Unterscheidung überlagern, die lange Zeit in der diakonischen Arbeit gegolten hat: die zwischen Helfenden und Geholfenen, zwischen Betreuenden und Betreuten. Denn die Unterteilung in Professioanls und Unprofessionals gilt für die „Klienten“ der Diakonie im gleichen Maße wie für die Mitarbeitenden, sie geht mitten durch beide hindurch. Man kann es bereits seit einiger Zeit beobachten.