Archiv der Kategorie: Gemischtwaren

Diakonisches Liedgut (2)

Seit dem ich vor zwei Jahren hier einmal der Frage nachgegangen in, ob es so etwas wie ein „diakonisches Liedgut“ gibt, suche ich weiter danach. Mir geht es dabei um Lieder, die einer diakonische Spiritualität Ausdruck verleihen. Und ehrlich gesagt: Meine Ausbeute ist eher gering.

Das liegt daran, dass ich an dieser Stelle sehr streng bin. Es gibt zwar eine Menge Lieder, die Diakonisches berühren. Aber etliche ergehen sich dann leider in Betroffenheitslyrik. Und es gibt viele Lieder, die mir einfach zu sehr gotthatalleliebunddiesonnescheintauchbaldwiederfürdich sind.

Singen kann eine sehr tiefe Wirkung haben. Denn das, was man singt – zumindest wenn man es oft singt – sickert in einen ein. Daher mache ich es mir schwer und suche nach den Perlen. Und hier sind nun drei weitere Lieder mit dem Prädikat „diakonisch wertvoll“: ein Bekanntes, eine Umdichtung, ein Neues.

Selig seid ihr

„Selig seid ihr“ ist ein alter Piet Janssens-Klassiker. Der Text ist von Friedrich Karl Barth und Peter Horst.

1. Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt.
Selig seid ihr, wenn ihr Lasten tragt.

Es ist ein diakonisches Programm: einfaches Leben, Lasten teilen, lieben, gütig sein, Leid wahrnehmen, bei der Wahrheit bleiben, Frieden machen und Unrecht spüren. Angelehnt ist der Text an die  Seligpreisungen (Matthäus 5). Es findet sich im katholischen Gotteslob und in vielen Regionalteilen evangelischer Gesangbücher.

Ein bisschen stört mich das wiederkehrende „wenn“, denn es kann temporal oder konditional verstanden werden. Letzters fände ich theologisch nicht ganz passend. Man kann es umschiffen, indem man statt dem „wenn“ immer ein „die“ singt.

Von Gott will ich nicht lassen

Marita Lersner hat im Zusammenhang mit Christian Herwartz‘ Straßenexerzitien vier neue Strophen auf die Melodie von „Von Gott will ich nicht lassen“ gedichtet. Wenn ich es richtig sehe, wird zunächst die erste Strophe des Originals gesungen, dann schließen sich die neuen Strophen an. Hier ihre zweite Strophe:

2. Auf Gott will ich vertrauen,
weil er so menschlich ist.
Er will auf Menschen bauen,
die man sonst oft vergisst.
Für ihn sind Schiefe schön,
die Ausgegrenzten wichtig,
Und die Verwirrten richtig,
die Lahmen werden gehn.

Die Neudichtung beschreibt wie das Original unsere Gottergebenheit, allerdings nüchterner und (in meinen Augen) auch angemessener. Mir gefällt der Text sehr gut, die Kombination der ersten Strophe („führt mich durch alle Straßen“) mit den vier neuen finde ich gelungen.

Suchet das Beste, das Beste der Stadt

Bei Liedern, die bewusst als Diakonie-Songs geschrieben werden, bin ich ja immer recht skeptisch. Mir ist da bisher einfach noch nichts Gutes begegnet. Es gibt aber eine Ausnahme: „Suchet das Beste, das Beste der Stadt“. Das Lied war für mich eine Überraschungsentdeckung:

Suchet das Beste, das Beste der Stadt.
Aufmerksam fragt, was sie jetzt nötig hat.
Jeder Mensch zählt, denn Gott sieht jeden an.
Betet, das sein Geist die Stadt prägen kann.
Betet für Frieden. Gerechtigkeit liebt.
Lebt aus dem Geist, den uns Christus gibt.

Die einzelnen Strophen sind dann quasi die Vertonung des Leitbilds der Berliner Stadtmission. Natürlich gefällt mir, dass es eine Art „Gemeinwesendiakonie-Song“ ist. Bemerkenswert ist die Haltung gegenüber der Stadt: Einerseits fragen, was sie nötig hat, andererseits für sie beten. Konkrete Hilfen werden dann in den Strophen aufgezählt, aber der Refrain macht klar: die christlichen Grundtätigkeiten sind fragen und beten.

Musik und Text stammen von Gerold Vorländer, lange Jahre Kölner Pfarrer und jetzt in der Leitung der Berliner Stadtmission. Auf seinem Blog findet sich ein ein Ausschnitt aus der Notation. Ansonsten gibt es das Lied leider weder textlich noch akkustisch im Netz, einzige Möglichkeit ist der Kauf einer CD für wenig Geld – die aber anscheinend vergriffen ist.

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Drei weitere Lieder, die ich allen ans Herz lege, die nach diakonischer Spiritualität in geistlichen Liedern suchen: Selig seid ihr; Von Gott will ich nicht lassen (in der Neudichtung von Marita Lersner); Suchet das Beste, das Beste der Stadt.

Herzlich Willkommen, Kollege!

Es ist natürlich (sehr) vermessen, einen Präsidenten als Kollegen zu bezeichnen. Aber da der Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in der letzten Woche das Bloggen begonnen hat, konnte ich mir das als dienstältester Diakonie-Blogger nicht verkneifen.

Also: Ulrich Lilie bloggt. Und so heißt auch das Diakonie-Präsidenten-Blog.

Zwei Vorteile hat solch ein Blog-Auftritt: Natürlich steht dem Präseidenten das ganze Potpourri der Diakonie-Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, aber der Präsident kann so unmittelbarer und persönlicher kommunizieren. Darüber hinaus gibt es über die Kommentarfunktion einen direkten Rückkanal zum Präsidenten, und zwar grundsätzlich für jedermann/frau. Beides ist begrüßenswert, und so kann man den Präsidenten und die Diakonieöffentlichkeitsarbeitsleute nur beglückwunschen und ihnen aus vollem Herzen viel Erfolg wünschen. Solch eine Art von Kommunikation – direkter, persönlicher, responsiver – brauchen wir!

Inwiefern das gelingt – wir werden es sehen.

Herzlich Willkommen!

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Der Diakonie-Präsident hat das Bloggen begonnen. Gute Sache.

Fastenzeit

AD2014Heute am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Fasten scheint im Trend zu liegen – begrüßenswert, finde ich.

So gibt es eine regelrechte Rennaissance des Fastens, gerade auch im evangelischen Bereich. Die Aktion „7 Wochen ohne“ begann Mitte der 1980er Jahre in Hamburg als private, aber von der evangelischen Kirche unterstützte Bewegung, die rasch populär wurde und seit nunmehr 20 Jahren vom Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik der EKD betreut wird. Aus dem Kreise der Hamburger Initiatoren entstand zudem der Verein „Andere Zeiten e.V.“, der später eine eigene Fastenaktion ins Leben rief: „7 Wochen anders leben“.

Die Idee ist einfach: auf scheinbar unentbehrliche Substanzen (Fleisch, Alkohol, Kaffee, Süßes…) oder eingeschliffene Gewohnheiten wird bewusst verzichtet. Die Faszination des Fastens liegt in zwei besonderen Wirkungen: Der Verzicht führt nicht ausschließlich zu einem Mangelerleben (was ja auf der Hand liegt), sondern paradoxer Weise auch zur Erfahrung von Fülle. Und der zunächst äußere Prozess des Weglassens beeinflusst innere Prozesse. Verzicht kann zur Fülle führen und Äußeres wirkt auf Inneres das sind die beiden spirituellen Dynamiken des Fastens. Das macht das Fasten aus.

Deshalb finde ich so manche Fastenaktion auch etwas sonderbar. Allen voran die EKD-Aktion „Sieben Wochen ohne“, bei der ich von Jahr zu Jahr das Gefühl habe, dass man sich immer etwas besonders Schlaues ausdenken möchte. Dieses Jahr: „Selber denken! Sieben Wochen ohne falsche Gewissheiten“. Merkwürdig finde ich es deshalb, weil es die beiden Fasten-Dynamiken genau auf den Kopf stellt: Es wird nicht etwas weggelassen oder reduziert, sondern etwas mehr (bzw. bewusster) gemacht. Zudem wird bei einem inneren Prozess angesetzt (dem Bewusstsein), nicht bei einem äußeren (dem Verhalten). Kann man machen. Aber mit Fasten hat das wenig zu tun. Wirklich pfiffig und ganz im Sinne des Fastens wäre es genau andersrum gewesen: Mal sieben Wochen nicht selbst denken! Kann man als evangelische Kirche natürlich nicht machen, schon klar. Völlig schräg wird es aber dann, wenn auf evangelisch.de alberne Banalitäten à la „Adam und Eva aßen einen Apfel!“ als „falsche Gewissheiten“ entlarvt werden. Ein Wissens-Häppchen ist etwas anders als Gewissheit.

7wochen_ohne_gwDa lob ich mir den Mut der Fastenaktion des evangelischen Zentrums für Predigtkultur: Pfarrer und Pfarrerinnen sollten in der Fatsenzeit in ihren Predigten auf eine Auswahl gängiger theologischer Begriffe verzichten – sieben Wochen ohne große Worte. Eine gute Idee gegen grassierende Logorrhoe (Wortdurchfall), auch wenn es Kritik an der Umsetzung gibt. Meine Meinung habe ich im Blog von Phillip Greifenstein kundgetan, lesenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Beitrag von Karsten Dittmann.

Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Ideen und Aktionen . Eine besonders ambitionierte Verzichtsaktion ist das Auskommen mit dem Hartz-IV-Regelsatz (siehe auch hier). Eine andere Idee ist das Autofasten. Oder das Energiefasten (unter dem lustigen Titel: „Klimafasten“). Interessante Idee ist auch das Klamotten- bzw. Modefasten. Und natürlich ist das digitale Fasten nicht zu vegessen.

Zu den klassischen Motiven – Fasten als religiöse Praxis oder als gesundheitliche Maßnahme (Heilfasten) – gesellt sich also ein neues Motiv hinzu: Fasten als konsumkritisch-alternativer Lebensstil (Einfaches Leben).

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Fasten berührt die paradoxen Zusammenhänge von Mangel/Fülle und Inneres/Äußeres. Und neben religiösen oder gesundheitlichen Gründen ist auch ein „einfaches Leben auf Probe“ ein wesentliches Motiv. Gute Sache.

UPDATE 2014-03-05: Ich füge jetzt noch ein paar Blogartikel hinzu, die ich sehr zum Lesen empfehle:

UPDATE 2014-03-05, zum Zweiten: Jetzt habe ich gar nichts zu meinem Fasten gesagt. Ich faste Schokolade und Milchprodukte. Durch Zufall habe ich auf WDR2 ein Interview mit Atilla Hildmann gehört, dem Shootingstar der veganen Küche (den ich bisher gar nicht kannte, was auch daran liegt, dass ich vegane Küche bisher noch nicht kannte. Jedenfalls nicht wirklich). Ich fand seine engagierte aber gleichzeitig unverkrampfte Art so erfrischend, dass ich prompt sein Kochbuch zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Auf Fleisch und Milchprodukte gleichzeitig verzichten kann ich nicht, also probiere ich eine Variante davon aus. Man könnte auch sagen, ich mache 7 Wochen vegan mit Fleisch.

Ich bin übrigens öfter an meinen Fastenvorhaben gescheitert, als dass sie „hundertprozentig“ geklappt hätte. Trotzdem mach ich weiter.

Ich finde es auch gut, die Passionszeit besonders zu gestalten. Aber das hat für mich wie gesagt nichts mit Fasten zu tun, sondern mit der Fastenzeit als Zeitabschnitt. Ich habe mir dieses Jahr wieder Anselm Grüns „Das Kreuz“ vorgenommen (das ist ein älteres Buch von Grün aus der Reihe Münsterschwarzacher Kleinschriften. Soll heißen: Da kommen weder Engel noch Wellnesstüdelü vor). Ich habe das Buch vorher in 40 Abschnitte eingeteilt, ein paar Abschnitte bleiben außen vor, so dass es jeden Tag ca. eine dreiviertel Seite Lesepensum ist. Das geht auch gut im RE5.

Und mit diesen ergänzenden Infos nehme ich jetzt auch noch an Andrea Juchems Blogparade „Fastenzeit AD 2014“ teil.

UPDATE 2014-03-05, zum Dritten: Beim Schreiben des Blogartikels hatte ich gewisse Bauchschmerzen. Und zwar wegen des thematischen Hintergrunds dieses Blogs: Ich blogge ja hier grundsätzlich über diakonische Aspekte. Aber die werden in diesem Beitrag gar nicht reflektiert. Aus einem ganz einfachen Grund: Ich habe einfach kein Packende bekommen.

Bewusst auf etwas Verzichten kann man nur, wenn man grundsätzlich genug von dem hat, worauf man verzichten will. Ansonsten ist das kein Verzicht, sondern Mangel. Oder Not. Ich überlege, ob all die hier erwähnten Fasten-Ideen (und mein persönliches Fasten) nicht ein reines bürgerliches Mittelschichtsphänomen sind. Das macht sie weder schlechter noch besser, aber das sollte man dann zumindest nicht unerwähnt lassen.

Für mich ist dies hier eine wichtige Frage (die ich momentan wirklich nicht beantworten kann): Inwiefern korrelieren (negativ und positiv) religiöse Ideen/Formate/Übungswege mit Marginalisierungserfahrungen. Ja, natürlich korreliert das, klar. Aber wie genau? Und: was wäre demnach sinnvoll: eine kompensatorische oder eine verstärkende Strategie? Wenn das noch zu kryptisch klingt: Ich kann’s grade nicht anders formulieren. Später vielleicht mal mehr.

Und wie surfst du so?

Fabian Maysenhölder (von theopop.de) hat die Blogparade „Und wo surfst du so?“ gestartet. Es geht um den eigenen Medienkonsum in Bezug auf die Frage, ob man sich nur zu Seinesgleichen durchklickt oder ob man sich auch bewusst von anderen Meinungen herausfordern lässt.

Ich habe ziemlich lange an diesem Blogartikel herumgeschrieben – bis ich gemerkt habe, dass es wenig Sinn macht, darzustellen, wo ich mich im Netz bewege und was ich dort alles lese. Das ging dann doch zu sehr in die Richtung „Mein Haus. Mein Auto. Mein Boot“ und trug nichts aus. Ich beschränke mich jetzt auf die Essenz und versuche einige Phänomene zu benennen, die mir wichtig erscheinen. Aus dem „wo surfst du denn?“ wurde damit ein „wie surfst du denn?“.

Vier Dinge sind wichtig:

  • Ein ganz wesentlicher Teil meines Online-Lesepensums besteht aus Blogbeiträgen. Ich glaube, dass sich mein Wahrnehmungshorizont in den letzten Jahren in erster Linien durch Blogs geweitet hat. Private Blogs sind für mich ein unverzichtbares Gegengewicht zur Vierten Gewalt geworden. Ich lese Nischenblogs daher mit gleicher Aufmerksamkeit, wie die Artikel und Beiträge klassischer Verlagshäuser – wenn mich denn das jeweilige Thema interessiert.
  • Es gibt einige Seiten im Netz, die ich selbst recht regelmäßig ansteuere und mehr oder weniger flächendeckend abgrase. Bei allen anderen Artikeln, die ich lese, lande ich direkt über Empfehlungen – und das sind zum größte Teil die Empfehlungen meiner Twitter-Timeline. Daneben spielen auch noch ein paar abonnierte Newsletter eine Rolle. Die Kombination aus Empfehlendem und Empfohlenem entscheidet zu einem großen Teil darüber, was ich dann tatsächlich lese.  Und ich bin manchmal erstaunt, wo ich da so lande…
  • Neben den genannten Lese-Empfehlungen meiner Timeline sind Agenturen bzw. Aggregatoren wichtig. Auch hier ist Twitter wieder eine große Hilfe: Für den kirchlichen Bereich bin ich beispielsweise mit dem European Protestant News Network (#epnn bzw. @leuenberg) und Relinews (@Relinews) gut bedient. Das EPNN bringt Agenturmeldungen aus dem (europäischen) ökumenischen Kontext – und das sind fast alles Sachen, die ich über andere Kanäle nicht mitbekomme (Danke, Thomas!). Relinews bündelt etliche Pressedienste (Danke, Fabian!) wie evangelisch.de, epd-Pressemitteilungen oder idea.de. Idea mag ich natürlich nicht (das wundert jetzt keinen, oder?), aber so laufen trotzdem idea-Meldungen in meine Timeline.
  • Wer nicht twittert oder wer nicht via Twitter verlinkt wird, rutscht bei mir schnell aus dem Aufmerksamkeitshorizont heraus. Das ist doof. Trotzdem will ich jetzt keinen kulturpessimistischen Einwand hören („Siehst du, so gefährlich ist das Leben in deiner Blase! Verlässt dich nur auf Twitter, wenn du selbst recherchieren würdest, würde dir das nicht passieren!“ – so in der Art), denn das ist Quatsch. Genau das Gegenteil ist der Fall: Durch die praktische Mischung von dem Vertrauen auf Empfehlungen gefolgt von dem Minimalaufwand eines enziges Klicks ist ganz schön viel in meine Aufmerksamkeit hineingerutscht – mein (Wahrnehmungs-)Horizont hat sich also enorm geweitet. Das gilt natürlich nur für Inhalte, die online verfügbar sind und die über Twitter vernehmbar sind.

Bei der Zusammenstellung von Internetseiten, Newslettern, Blogs und Twitteraccounts sind mir zwei Kriterien wichtig:

  • Informationsbreite: Ich möchte Kanäle dabei haben, über die ich Informationen bekommen, an die ich selbst eher nicht gekommen wäre. Ich will gut informiert sein, was bei mir in erster Linie bedeutet: Ich will breit informiert sein, will einen möglichst umfassenden Überblick über die Debatten und Diskurse haben, die für mich relevant sind. Breite ist mir dabei wichtiger als Tiefe. In den Bereichen, wo mir Informationstiefe wichtig ist, kenne ich mich selbst so gut aus, dass ich weiß, wie und wo ich an die Details komme.
  • Inspirationsquelle: Ich freue mich über inspirierende Dinge, Ansichten, Ideen. Inspiration bedeutet dabei aber nicht zwangsläufig Innovatives und Progressives, das kann auch Traditionelles und Konservatives sein. Wichtig dabei ist, dass ich mich überraschen lassen können muss. Was erwartbar ist, bietet wenig Inspiration. Ein kleines Beispiel dazu: Eigentlich ist Publik Forum eine Zeitschrift, die mir inhaltlich recht nahe steht. Aber Duktus und Sound der Beiträge sind für mich mittlerweile zu erwartbar geworden. Ich muss nur die Überschrift lesen und weiß, was im Artikel steht. Das unterscheidet sich dann auch nicht mehr so doll von der Men’s Health. Da kennt man nach dem Durchlauf eines Probeabos ja auch sämtliche Inhalte.

Soviel zu meinem Surfverhalten. Die spannende dahinterliegende Frage – und so verstehe ich Fabians Intention der Blogparade – ist ja nun, ob ich mich von „andersartigen“ Meinungen im positiven Sinne beeinflussen lasse. Oder ob ich mich selbstgewählt abschotte und nur meine eigenen Ansichten perpetuiere.

Ich finde schon, dass ich recht häufig bei Quellen lande, die ganz und gar nicht zu „Meinesgleichen“ zählen. Die Verweildauer ist dort natürlich nicht immer sehr hoch – und wenn doch, dann aufgrund der schon erwähnten Empfehlungen. Doch nur weil ich „woanders lande“, dort, wo ich nicht unbedingt meine Meinung wiederfinde, heißt das ja noch lange nicht, dass mich die dortigen Argumente überzeugen (oder dass sie langsam, peu à peu, bei mir einsickern). Wenn man ehrlich ist, wird wohl eher das Gegenteil der Fall sein: Umso mehr ich auf Andersartiges stoße, desto mehr fühle ich mich in meiner Sicht der Dinge bestätigt – inklusive der Erkenntnis, dass ich eben von lauter Deppen umgeben bin.

Denn neben der mir oft nicht bewussten algorithmengesteuerten Filterblase und meiner sehr bewusst selbstkonstruierten Netzwelt (Twitter-Timeline etc.) gibt es ein noch ein weit wichtigeres Phänomen: Interesse leitet Wahrnehmung. Das, was mich interessiert, nehme ich wahr. Was nicht, nicht. Wenn man frisch verliebt ist in jemanden, der, sagen wir, ein rotes Auto hat, sieht man doch tatsächlich überall rote Autos. Wer Homosexuelle für den Untergang des Abendlandes hält, fixiert seine Aufmerksamkeit darauf und entdeckt gleichzeitig unentwegt Indizien für den Untergang des Abendlandes.

Die Kombination aus (meist unbewusster) Filterblase und (ebenfalls meist unbewusster) interessengeleiteter Wahrnehmung führt leicht zu Engstirnigkeit und Rechthaberei. Zudem haben sich in jeder Szene bestimmte Lieblingsnarrative (bzw. bestimmte Tabus) etabliert. Im diakonisch-sozialen Bereich hört man zum Beispiel gerne die Position „Hartz IV ist schlecht“, Indizien dafür finden sich daher auch zuhauf. Ich konstruiere meine Wahrnehmung so, dass sie am Ende genau das liefert, worin ich bestätigt werden will.

Und wodurch kann sich mein leitendes Wahrnehmungsinteresse ändern? Einfach mal andere Seiten im Netz anklicken – dadurch ändert sich nix. Genausowenig funktioniert es, jemand anderen von etwas überzeugen zu wollen, was seine Wahrnehmungseinstellung komplett in Frage stellen würde. Da nützen auch „wissenschaftliche Studien“ oder „Evidenzbasierung“ nicht viel.

Ich glaube, eine Veränderung kann nur durch zweierlei eintreten: Zum einen durch intensive Diskussionen mit engagierten und trotzdem gelassenen Leuten, die eine andere Position vertreten als ich. Der „Sokratische Dialog“ scheint mir hier ein geeignetes Instrument zu sein, kombiniert mit einer ordentlichen Portion Herzenswärme. Zum anderen dadurch, dass ich irgendwann/irgendwie merke, dass meine Karte von der Welt und die Welt doch nicht so recht zusammenpassen. Dass meine Position weniger austrägt, als ich bisher glaubte, dass sie nicht mehr so nützlich ist – für mich. Hierfür ist eins wichtig: Ehrlichkeit mit sich selbst. Aber sich selbst ernstnehmen ist auch nicht immer einfach…

Ob diese Überlegungen hilfreich sind?

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Durch die Digitalisierung war es noch nie so einfach, einen weiten (Informations-)Horizont zu bekommen. Doch was ich sehen will, liegt weiterhin an mir selbst.

Weiter geht’s

Vielleicht war ich etwas zu voreilig. Vielleicht habe ich auch einfach nur mal eine Blogpause gebraucht.

Ich habe meine diakonisch.de-Zettelkästen durchgeschaut, um sie dann wegzuräumen bzw. auf andere Projekthaufen zu verteilen. Und da habe ich gemerkt, was da noch so alles drin ist und gebloggt werden will. Irgendwie hat man ja auch eine Verantwortung für Ideen, dass sie nicht nur im Stadium der Gedanken bleiben, sondern auch Wort werden. Mal etwas pathetisch ausgedrückt.

Und vielleicht war ich auch etwas kritisch in Bezug auf die recht niedrig ausgeprägte Online-Kultur in der Diakonie. Das ist halt einfach so.

Ach. Weiter geht’s.

Ich hatte ja ein zweites Blog angekündigt. Das wird es auch geben. Das Thema hat sich verfestigt, ich sammle schon länger erste Ideen und bin in das Stadium der Namenssuche eingetreten. Es wird um eine urbane christliche Spiritualität gehen. Details später.

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Ein Leben ohne Bloggen ist möglich. Aber sinnlos.

3 Jahre diakonisch.de

Vor genau drei Jahren habe ich das Blog diakonisch.de gestartet, ein Experiment.

Das Blog stelle ich nun ein.

Ich habe in den drei Jahren, in denen ich mich im Bloggen ausprobiert habe, eine Menge gelernt: die Entwicklung des Sounds bzw. der Tonalität des Blogs , die Verfestigung des Denkens beim Schreiben, das mehr oder weniger unterhaltsame Hineinnehmen der (mir unbekannten) Blog-Leser in meine Gedanken. Durchs Bloggen habe ich andere Blogs viel stärker wahrgenommen. Ich habe etliche Blogs mit sozialen oder theologischen Themen intensiv verfolgt, darüber Menschen und Ideen kennengelernt, Debatten und Informationen entdeckt, auf die ich ansonsten nicht gestoßen wäre.

Und das Bloggen war für mich eine wunderbare Möglichkeit, „laut zu denken“. Etliche Ideen sind erst durchs Bloggen entstanden, Vieles kam für mich erst dadurch auf den Punkt.

Ich wurde erstaunlich oft auf diakonisch.de angesprochen, das hat mich sehr gefreut! Allerdings immer auf Tagungen, Workshops, am Telefon. Kommentare und Verlinkungen hielten sich in Grenzen. Meines Wissens sind auch keine ähnlichen Projekte (ob nun als Blog oder nicht) entstanden, die versuchen, die Debatte um die diakonische Identität jenseits von Unternehmens- oder Verbands-PR voranzutreiben. Das war ein kleines bisschen meine Hoffnung bei diesem Projekt. Wie gesagt, es war als Experiment angelegt.

Die Frage nach dem „Kern“ (und den Rändern…) der Diakonie, nach angemessenen Ausdrucksformen, nach zukunftsfähigen Formaten und nach Möglichkeiten von Vergemeinschaftungen treibt mich weiter an. Nur das „laut Denken“ des Bloggens wird erst einmal nicht dazugehören…

Die Ideen und Gedanken in diesem Blog werde ich noch einmal überarbeiten und verdichten, daraus soll eine kleine Publikation entstehen: eine Diakonie-Einführung für Mitarbeitende. Ideen für weitere „diakonische“ (Folge-)Projekte habe ich in der Schublade. Wer informiert werden möchte, schickt mir einfach eine Email (mh // at // diakonisch // punkt // de), dann gibt es zu späterer Zeit Post von mir. Wer möchte, darf mir auch seine Anschrift senden, dann kommt die Beanchrichtung per Postkarte, ganz oldschool (wo gibt es sowas noch!). Analoge Kommunikation scheint ja doch einen gewissen Stellenwert in der Diakonie zu haben…

Es gibt auch bereits eine Idee für ein neues Blog, dort wird es stärker um christlich-spirituelle Themen gehen. Dazu später mehr.

Diakonisches Liedgut

Singen ist identitätsstiftend. In bestimmten Gruppen und Szenen wird ein ganz bestimmtes Liedgut gesungen (oder eben auch nicht). Das schafft während des Singens ein Gefühl von Zugehörigkeit, und es verursacht oft Jahre oder Jahrzehnte später noch einen Schauer, wenn man das eine oder andere Lied wieder hört. Philipp Greifenstein hat vor einiger Zeit seine „Hitparade“ neuer geistlicher Lieder zusammengestellt. Da sind ja ein paar Schätzchen dabei, Mann… Manche sprechen in dem Zusammenhang auch gern von „neuem geistlosen Liedgut“ – stimmt in vielen Fällen ja (leider) auch.

Wie sieht es denn eigentlich  mit dem Singen in der Diakonie aus? Ist die Diakonie ein Sangesnährboden? Hmm, das kann man nicht wirklich beantworten. Das liegt vor allem daran, dass die Diakonie zu „groß“ und damit zu unspeziell ist. Ein „typisches“ Liedgut gibt es immer nur in thematisch begrenzten Szenen – und wohl kaum in einer ganzen Branche. Deshalb gibt es auch keine „Diakonie-Hymne“. Und Lieder über die Diakonie finde ich recht bemüht, um es einmal vorsichtig auszudrücken… Siehe zum Beispiel hier oder hier.

Anstatt über die Diakonie zu singen, kann man natürlich auch singend dem Ausdruck verleihen, was sich im diakonischen Handeln spirituell vollzieht.

Gibt es Lieder, die in besonderem Maße eine „diakonische Spiritualität“ ausdrücken? Das ist natürlich Geschmackssache. Und Glaubenssache. An dieser Stelle möchte ich daher einfach einmal meine drei Favoriten gesungener diakonischer Spiritualität vorstellen.

Bleibet hier, und wachet mit mir

Das erste Lied ist ein Taizé-Lied: Bleibet hier, und wachet mit mir.

Eines der großen Missverständnisse in der Diakonie ist es, Diakonie vorschnell mit Aktion gleichzusetzen: Da, wo zupackend geholfen und getan wird, ist Diakonie. Diakonie als helfende Aktion ist oft das Selbstbild der Engagierten. Diakonie kann sich aber (gerade!) auch in purer Präsenz zeigen. Einfach gegenwärtig sein, da sein, da bleiben. Mein Diakonik-Lehrer hat die Trias bleiben – wachen – beten (Mk 14, 34+38), die in diesem Lied vertont wird, immer als den eigentlichen diakonischen Dreiklang bezeichnet. Er hat wohl recht.

Wechselnde Pfade

Das nächste Lied, das ich in besonderer Weise mit einer diakonischer Spiritualität verbinde, ist Wechselnde Pfade. Ich selbst kenne das Lied erst seit drei, vier Jahren. Es ist ein Pilgerlied, fester Bestandteil ist es zudem in der Schöpfungsspiritualitäts-Szene. Ein Video oder Audio habe ich nicht gefunden, aber immerhin die Noten.

Wechselnde_Pfade

Ich finde es einfach (und) schön. Wenige Worte und eine steile theologische Aussage: Alles ist Gnade. Ist es das? Ich singe es zumindest gern. Und seine Wirkung entfaltet es, wenn es – wie das Taizé-Lied Bleibet hier – immer und immer wieder gesungen wird, also mantrisch.

UPDATE 2014-12-20 Na, da habe ich jetzt doch ein Audio gefunden. Und zwar bei Jan Frerichs franziskanischer Lebensschule:

The Servant Song (Brother, Sister Let Me Serve You)

Und schließlich noch ein Lied, das das Dienen aufgreift. Dabei ist Dienen so eine Sache, mit vielen Missverständnissen verbunden – gerade in der Diakonie. „The Servant Song“ hebt das gegenseitige Dienen hervor, um einander christusförmig zu werden. Es hat etwas folkig Leichtes an sich und ist doch eine Hymne. Das Lied hat es mir angetan.

Komponiert hat es der neuseeländische Songwriter Richard Gillard Mitte der 1970er Jahre. Im anglikanischen Kontext ist der Song wohl bekannt, bei uns so gut wie unbekannt. Den Text findet man in den Anmerkungen zu dem YouTube-Video. Ich meine mich an eine Übertragung ins Deutsche von Yotin Tiewtrakul erinnern zu können, in seinem Blog ist sie aber leider nicht mehr.

Nachweise: Bleibet hier, und wachet mit mir: Jacques Berthier, Verlag Ateliers et Presses de Taizé; Wechselnde Pfade: Pilgerlied, Quelle unbekannt Text baltischer Hausspruch, Musik Gerhard Kronberg; The Servant Song (Brother, Sister Let Me Serve You): Richard Gillard, Verlag Marantha Music Inc.

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Diese drei Lieder verdichten für mich diakonische Spiritualität auf wunderbare Weise: „Bleibet hier, und wachet mit mir“, „Wechselnde Pfade“ und  „The Servant Song (Brother, Sister let me serve you)“. Singen!

Accessibilty als Avantgarde

Die letzten Abende habe ich mich mal durch etliche Videos der re:publica#13-Vorträge geklickt (Überblick über alle verfügbaren Videos hier). Ich mag den gesellschaftspolitischen Fokus der re:publica. Technisch komme ich nicht immer ganz mit, aber das macht nichts, weil das ja nur Details sind. Das Entscheidende sind die gesellschaftlichen Debatten, die dort geführt werden. Natürlich war ich auch ein bisschen auf der Suche nach Interessantem, was für diakonische Arbeit relevant sein kann. Von etlichen Vorträgen, von denen ich mir eben solche Inspiration erhofft hatte, war ich dann aber doch arg enttäuscht (Stichworte unter anderem: Zivilkapitalismus, Welt retten und Tod/Trauer im  Netz)

Fündig geworden bin ich unter anderem bei Tomas Caspers, Mitarbeiter bei Aktion Mensch, der zur Barrierefreiheit gesprochen hat: Innovationsbeschleuniger gesucht! – Wie wär‘s mit Barrierefreiheit?

„Die Barrierefreiheit – das ist auch wieder so ein Thema, wo man immer wieder hört „ach du jeh, müssen wir das jetzt auch noch machen?“ Dabei ist, wenn man sich die Technikgeschichte anguckt, gerade das Thema Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen wirklich ein spannenendes Thema, voll mit Innovationen. Und ich möchte euch gerne heut einmal zeigen, dass dies Innovationen sind, von denen wir heute noch was haben. […] Und ich werde zeigen, dass die meisten Probleme, vor denen Entwickler mobiler Anwendungen für diese Geräte stehen, alte Hüte sind für alle, die sich schon länger mit dem Thema Barrierefreihiet oder Web-Accessibility beschäftigen. […] Und gerade diese Erkenntnisse aus dem Thema Barrierefreiehit bringen entscheidende Vorteile für Menschen mit und ohne Behinderungen […]“ (01’20-02’20)

Das erinnerte mich daran, dass wir ja der Raumfahrttechnologie so Einiges an technologischem Fortschritt im Alltagsleben zu verdanken haben, wie etwa Babynahrung, Akkuschrauber oder Flachbildschirm. Und ebenso ist es mit der Barrierefreiheit. Barrierefreiheit/Accessibility ist also kein Sonderthema für Menschen mit Behinderungen, sondern ein Innovationsmotor für Alltagstechnologie – für uns alle.

Also muss man die Barrierefreiheit als das begreifen was sie wirklich ist: kein Ballast, sondern ein Antreiber für nachhaltige Veränderungen und als echter Motor für Innovationen. […] Es geht nicht darum, auch Menschen mit Behinderungen das Recht zu geben, mitzumachen, sondern es geht darum, ihnen nicht durch falsche Entscheidungen das Recht zu nehmen, bei irgendwas mitzumachen, wo sie eigentlich schon sind. Also keine Sonderlösungen produzieren, sondern gemeinsamen Zugang, der im Idealfall für alle Nutzer gleich funktioniert und von dem im Idealfall auch alle Nutzer etwas haben. (3’10-3’55)

Klingt alles sehr einleuchtend und plausibel. Für mich war trotzdem einiges Neues dabei. Deshalb hier nun das Video zu dem lehrreichen und kurzweiligen Vortrag von Tomas Caspers:

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Accessibility/Barrierefreiheit ist die neue Raumfahrttechnik: Innovationsmotor für technische Entwicklungen und Alltagserleichterungen.

Wieder an Bord

So, der Sommer ist rum und hier wird wieder gebloggt. Los geht’s mit 10 neuen Links im Dossier Gemeinwesendiakonie.

Besonders freue ich mich über die Veröffentlichungen der Diakonie Bayern und der Diakonie Hessen und Nassau mit einem Überblick ihrer GWD-Standorte. Das ist mir gleich eine eigene Rubrik wert. Ich habe munkeln hören, dass Ähnliches auch in anderen Landesverbänden geplant ist. Ich werde es dann ergänzen. Außerdem ist die Rubrik „Impulse“ neu. Hier geht es um Anregungen für die Rolle von Kirchengemeinden in gemeinwesendiakonischen Strategien: kleine Artikel, Powerpointpräsentationen, alles nur exemplarisch und zum Um-die-Ecke-denken. Ansonsten gibt es ein paar neue Texte und Materialien.

Guter Service

Vielleicht kennt der eine oder die andere die Internetseiten weihnachtsgottesdienste.de oder ostergottesdienste.de. Ein gemeinsames Angebot von evangelischer und katholischer Kirche, um Zeit und Ort von Gottesdiensten zu recherchieren. Ich habe die Seiten (zu den betreffenden Anlässen) immer gerne genutzt. Ein wirklich guter Service. Bisher fehlte allerdings ein Angebot für die restlichen Gottesdienste.

Das gibt es nun: wegweiser-gottesdienst.de, die „offizielle Gottesdienstsuche der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland“. Bundesweit und für das ganze Jahr kann man nach evangelisch-landeskirchlichen, katholischen und evangelisch-freikirchlichen („andere christliche Konfessionen“) Gottesdiensten suchen. Hervorragend!

Selbst für kirchliche „Insider“ ist die Vielfalt an Gottesdiensten, Gemeinden und kirchlichen Angeboten nicht immer leicht zu durchblicken: Wer bietet was an – und wo ist das bitteschön? Man kann jetzt nur hoffen, dass die einzelnen Kirchengemeinden den Wert dieser Internetseite zu schätzen wissen und ihre Gottesdienste auch wirklich eintragen und die Daten pflegen.

Eine Kleinigkeit könnte man noch optimieren: Warum braucht es in der URL den sperrigen Begriff „Wegweiser“? weihnachtsgottesdienste.de und ostergottesdienst.de kommen ja auch ohne solch einen Zusatz aus. In dieser Logik wäre schlicht und einfach gottesdienste.de eine selbsterklärende und besser zu merkende URL. Sie führt momentan zu einer nicht mehr existierenden Arbeitsstelle der EKD. Vielleicht wäre es ja möglich…

Ökofaire Beschaffung in Diakonie und Kirche

„Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Deutschland wollen die Einkäufe in ihren bundesweit rund 35.000 Einrichtungen komplett auf Ökoprodukte umstellen“, so eine Meldung auf evangelisch.de vor einem Jahr. Das klingt erst einmal gut. Caritas und Diakonie haben eine erhebliche Marktmacht: „An dem auf 60 MRD Euro geschätzten Gesamtvolumen kirchlicher Beschaffung in Deutschland haben mit ca. 80% Einrichtungen der Diakonie und Caritas den größten Anteil“ (Quelle: Zukunft einkaufen). Doch wie realistisch ist eine Umsetzung?

Der Evangelische Entwicklungsdienst (eed) und Brot für die Welt haben nun eine Untersuchung vorgelegt, die die gegenwärtige Beschaffungspraxis in diakonischen und kirchlichen Einrichtungen darstellen will. Es geht dabei nicht nur um öko, sondern auch um fair. Das Ergebnis lautet, kurz gesagt:

„Trotz diverser Beschlüsse ist ökofaire Beschaffung bisher kaum in der kirchlichen Praxis angekommen“ (S. 45).

Eine „systematische ökofaire Beschaffung [ist] nur bei einer sehr kleinen Anzahl dieser Einrichtungen präsent“ (S. 43).

„Evangelische Einrichtungen bleiben bei der Beschaffung heute noch weit hinter dem zurück, was sozial und ökologisch für Zukunftsfähigkeit und eine gerechte Weltwirtschaft notwendig ist. Ihre Möglichkeiten der ökofairen Beschaffung schöpfen sie nicht aus“ (S. 43).

Bei „ökofair“ kommt einem natürlich als erstes der Kaffee in den Sinn. Und das zeigt sich auch in der Studie:

„Der fair gehandelte Kaffee hält seine Vorreiterposition als ökofaires Konsumgut, spaltet jedoch gleichzeitig die Einrichtungen in die Extreme: Entweder der Kaffeeverbrauch ist nahezu vollständig auf ökofaire Produkte umgestellt oder gar nicht“ (S. 9).

Die Studie wirft aber nicht nur einen Blick auf den Klassiker Kaffee, sondern auf vier große Bereiche: Verpflegung, Energie, Bürobedarf und Mobilität. Der Untersuchung liegt eine schriftliche Befragung von ausgewählten Einrichtungen zugrunde. Dabei werden sieben verschiedene Arten von Einrichtungen befragt: Kirchengemeinden, KiTas, Verwaltungen, Ausbildungsstätten, Tagungshäuser, Einrichtungen der Kranken- und Altenhilfe und der Behinderten- und Jugendhilfe.

Das ist eine große Breite an äußerst unterschiedlichen Einrichtungstypen. Und alle sind von Ausmaß und logistischer Umsetzung der Beschaffung völlig unterschiedlich, so dass ich mich frage, ob man überhaupt zu aussagekräftigen Erkenntnissen ökofairer Beschaffungspraxis „in Kirche und Diakonie“ kommen kann. Der schriftichen Befragung liegt zudem nur eine äußerst geringe Anzahl diakonischer und kirchlicher Einrichtungen zugrunde, die sich an der Untersuchung beteiligt haben, bei derzeit 15.000 evangelischen Kirchengemeinden und 28.000 diakonischen Einrichtungen. Pauschale Forderungen wie diese werden bei so einer Vielzahl und Vielfalt an Organisationen dann auch wenig bewirken:

„Es muss der Anspruch aller kirchlichen Einrichtungen sein, die bestehenden Optionen der ökofairen Beschaffung schnellstmöglich und umfassend umzusetzen“ (S. 45)

Dem ist natürlich zuzustimmen. Aber ich glaube nicht, dass die nicht zufriedenstellende Beschaffungspraxis an mangelndem Willen von Diakonie und Kirche liegt. In der Öffentlichkeit wird dies natürlich gerne unterstellt, es ist ein wiederkehrendes Mem („Die beschließen viel, aber handeln selbst nicht danach!“). Vielleicht ist es hilfreicher, wenn man die einzelnen (und völlig unterschiedlichen) Schwierigkeiten benennt und konkrete Tipps mitliefert, wie man sie bewältigen kann.

Beim Durchblättern der Studie fand ich daher vor allem interessant, welche konkreten Hindernisse eine ökofaire Beschaffung erschweren. Zum Beispiel fehlt es zum Teil an Lieferanten mit ökofairen Angeboten, die den Anforderungen von Großeinrichtungen überhaupt gerecht werden können (S. 43). Bei Kirchengemeinden gibt es ganz andere Probleme. Dort kaufen nämlich viele verschiedene Leute ein und „im ungünstigsten Fall definiert jeder die Kriterien für den Einkauf und die bestmögliche Option selbst und anders“ (S. 37).

In diesem Sinne ist die Untersuchung eine anregende Lektüre. Und wer das Thema in Kirche und Diakonie vorantreiben will, findet noch eine beeindruckende Zusammenstellung der Beschlusslage in Kirche und Diakonie (eine Liste über 8 Seiten!) und Verweise auf nützliche Internetseiten. Einen Kurzbericht zur Studie gibt es hier.

Symbolfotos

Symbolfotos nennt man im print- und online-Journalismus Fotos, die einen Beitrag visuell unterstützen sollen, ohne dass das Foto direkt aus dem Zusammenhang des Beitrags stammt. Gut gewählte Symbolfotos sind ein wunderbarer Anker beim Lesen (und Wiederfinden) des Beitrags. Und es gibt immer wieder richtig skurile Symbolfotos. Dazu hat der Medienjournalist Stefan Niggemeier in seinem Blog eine wunderbare Sammlung angelegt.

Nun habe ich auf der Seite kirchenfinanzen.de ein schönes Foto entdeckt. Das Bild zeigt eine Reihe Diakonissen am Bahnsteig in Neuendettelsau. Mir ist es in der Diakonie schon häufiger begegnet und ich muss bei dem Foto immer wieder schmunzeln. Auf der betreffenden Seite wird es nun als Symbolfoto für „die Diakonie“ benutzt. Das Foto ist ausdrucksstark, der visuelle Anker ist deutlich. Doch genau das ist auch problematisch. Denn so sympathisch mir dieses Bild ist, und so naheliegend auch die Verknüpfung „Diakonissen“ und „Diakonie“ ist, als Symbolfoto für „Diakonie“ finde ich es unpassend.

Natürlich, Diakonissen gehören zur Diakonie. Zu Kaisers Zeiten haben sie die Diakonie nicht nur stark geprägt, sie waren die Diakonie. Und auch in der ersten Hälfte der Bonner Republik waren sie noch stilbildend für die diakonische Kultur. Nur: Das ist lange her. Die Gleichung Diakonie = Diakonissen stimmt nicht mehr. Schon lange nicht mehr. Die Handlungslogiken, die Rahmenbedingungen, die Fachlichkeiten, die Motive zur Mitarbeit, die Beschäftigten, das Diakoniemanagement, die Aufgaben der gegenwärtigen Diakonie sind mittlerweile so grundverschieden von der Tradition der Mutterhaus-Diakonie, dass ich die transportierte Ineinssetzung von Diakonissen und Diakonie problematisch finde.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass Bilder von den Tätigkeiten in der Diakonie (erziehen, pflegen, beraten,…) eben so gut auf die Arbeiterwohlfahrt, das Rote Kreuz oder einen kommerziellen Anbieter hindeuten können. Also greift man auf eindeutig Erkennbares zurück. Und etwas Erkennbareres als Diakonissen wird man wohl kaum finden. Aber diese Erkennbarkeit steht mittlerweile nur noch für die Diakonissen selbst, nicht mehr für die Diakonie.

Es geht mir nun nicht um die besagte Internetseite, die dieses Foto als Symbolisierung für „die Diakonie“ nutzt (die Seite ist übrigens einen Besuch wert!). Es geht mir hier um die grundsätzliche Schwierigkeit, dass „die Diakonie“ so schlecht mit Symbolfotos zu packen ist. Auf welche Ideen kommt man sonst so? Pro Diako nutzt hauptsächlich Naturaufnahmen. Das Diakonische Werk der EKD verwendet gerne Aufnahmen des Dienstsitzes in Berlin-Dahlem. Und viele diakonische Einrichtungen greifen auf eigene Bilder aus den einzelnen Arbeitsbereichen zurück (wenn die Persönlichkeitsrechte der Abgebildeten geklärt sind).

Social Fighters

Was kann man tun, um im sozialen/diakonischen Bereich genügend Nachwuchs zu bekommen? Am Image dieses Berufsfeldes arbeiten, ist eine Antwort, auf die man gegenwärtig immer häufiger stößt. Die Diakonie hat zum Beispiel letztes Jahr Vidoes zu „Berufen in der Diakonie“ produzieren lassen.

Bei der Diskussion von Berufsbildern finde ich zwei Aspekte besonders interessant. Zum einen: Was für ein Berufs-„Bild“ liegt den Vorstellungen zugrunde? Von welchen Bildern, Images, Klischees oder Idealen lässt man sich selbst – bewusst oder unbewusst – leiten? Und die zweite Frage: Wie wird dabei mit weiblichen und männlichen Rollenbildern umgegangen? Das ist ja gerade für den sozialen Bereich eine spannende und nicht unwichtige Frage. Was wird also diesbezüglich bei sozialen Berufen kommuniziert?

Beim österreichischen Boys Day habe ich nun folgendes Video gefunden: Die Social Fighters. Okay, klingt etwas martialisch, aber ich finde das irgendwie gut. Schaut selbst:

Europäischer Diakonie-Kongress in Heidelberg

Der Europäische Diakonie-Kongress, gleichzeitig die dritte Konferenz des European Network for the Study of Diaconia, ist heute Mittag zu Ende gegangen. Gastgeber war das DWI in Heidelberg, in Kooperation mit dem DW-EKD. Ein paar Eindrücke möchte ich an dieser Stelle wiedergeben.

  • Ein durch und durch internationales Publikum.

Ich finde es immer wieder interessant zu beobachten, wie man sich an Begegnung und Austausch herantastet, wenn man nicht die Muttersprache nutzt. Ich muss ja zugeben, dass ich das viel zu wenig gewohnt bin. Deutschland ist nun einmal das größte Land Europas, da kann man sich sein ganzes (Berufs-)Leben lang auf Tagungen im eigenen Land herumtreiben, ohne auf eine gemeinsame Ausweichsprache angewiesen zu sein. Das ist freilich keine gute Haltung. Ich brauche für so etwas immer den äußeren Zwang, englisch sprechen zu müssen. Ging.

  • Trotzdem war es irgendwie sehr deutsch – nur halt auf englisch.

Wenn sich nach den ersten Vorträgen gleich ein Diskurs um Mindestlöhne entspannt, dann ist das schon eine sehr deutsche Diskussion. Nur eben nicht auf deutsch. Alle Hauptvorträge waren zudem westeuropäisch. Was ich/wir wohl immer mal wieder lernen müssen: Die Mitte Europas liegt in dem, was wir „Osteuropa“ nennen: in Litauen. Diakoniewissenschaft ist immer sehr deutsch und sehr skandinavisch geprägt (gewesen). Ich freu mich auf die zunehmenden osteuropäischen Diskurse.

  • Was ist eigentlich Diakonie?

Genau in diesem Zusammenhang fiel auch auf, dass wir zwar alle den Begriff „Diakonie“ nutzen, aber doch recht unterschiedliche Inhalte damit verbinden. Eine deutsche Diakonie, die subsidiär mit dem Sozialstaat verflochten ist und in hohem Maße institutionell ausgeprägt ist, ist eben etwas ganz (ganz, ganz,…) anderes als diakonische Einrichtungen, wie sie sich in Osteuropa etablieren. Die entscheidende Frage ist für mich dabei: Können wir einen theoretischen Rahmen finden, der diese unterschiedlichen Kontexte von Diakonie klärt und systematisiert, um in unseren Diskussionen und Forschungen mit den verschiedenen Verständnissen angemessen umgehen zu können? Wenn das nicht gelingt, dann ist nämlich irgendwie alles und nichts „Diakonie“. Und dann macht gemeinsame Forschung auch keinen wirklichen Sinn.

  • Es besteht ein deutliches Interesse an theologischer Reflexion.

Interessant war, dass sich die wahrscheinlich größte Arbeitsgruppe zur Frage nach dem Nutzen der theologischen Grundlagen diakonischer Identität zusammengfunden hat. Ninni Smedberg nutzte dazu die 5 Dimensionen Creation, Fellowship, Praise, Justice und Care aus dem Eurodiakonia-Papier „Faith in Social Care“. Ich muss zugeben, dass mich nicht alle theologischen Überlegungen überzeugt haben (und es auch Manches gab, was ich so nicht teile), aber es war deutlich erkennbar, dass es ein Verlangen nach expliziter theologischer Fundierung gibt – und nicht nach einer nacheilenden Legitimation oder einer christliche Soße, die noch schnell über die Diakonie gekippt wird.

  • Diakoniker-Nachwuchs und Diakonie-Szene

Besonders interessiert hat mich die „Sektion für eingereichte Beiträge von Nachwuchswissenschaftlern“ – nur: sie fiel aus. Der Call for Paper stieß auf keine Resonanz. Schade. Richtig schade. Und dabei musste ich noch einmal darüber nachdenken, wie „groß“ eigentlich diese „Diakonie-Szene“ ist. Wenn man alle Mitarbeitenden, Funktionäre und Wissenschaftler dazuzählt, die sich im Kontext der Diakonie bewegen, dann müsste sie riesig sein. Aber wenn man nur diejenigen zählt, die sich auch irgendwie als „Diakoniker“ verstehen, ist sie anscheinend doch wieder recht übersichtlich.

  • Zur zukünftigen Agenda.

Zum Abschluss hat Tony Addy (von Diak in Finland) noch einmal seine persönlichen Eindrücke zusamengefasst. Im Grunde war das eine Art Forschungsprogramm für die künftigen Jahre. Ich fand seine Gedanken richtig gut. Es ging nur alles so schnell. Ich hoffe, dass er seine stichwortbasierte Rede noch einmal niederschreibt.

UPDATE (2011-03-17): Tony Addys Schlussbemerkungen sind schon längst online, ich hab’s nur nicht bemerkt. Hier sind sie!

Die „Diaconia“ erblickt das Licht der Welt

Die erste Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift Diaconia ist erschienen.

The ambition of the new journal is to contribute to new research and interpretations of Christian Social Practice with and among the marginalised. To hear, interpret and communicate the voices in the field and to analyze its social and political context there is both a need for a strong academic collaboration and a qualified discussion of methodology. The journal looks forward to have contributions elaborating such topics. Because of the complexity of the practice field, we are especially interested in interdisciplinary research. We also welcome contributions on biblical, ethical, dogmatic and contextual theologies, historical, social scientific and practical aspects of the diaconia and Christian social practice. The journal has the European origin but global interest to invite all interested parties to study the field. Studies in diaconia and Christian social practice are done in many countries within different kinds of institutions. We therefore think it is time to start and hope for a positive response both from research and from practice. Young scholars and doctoral students are invited to present their research. The new journal will be referee-based. We will accept traditional academic articles, but there will also be a section related to specific practice reports (S. 4).

Das klingt doch wirklich gut. Wissenschaftlicher Anspruch durch peer-review. Betonung der Interdisziplinarität. Internationalität (die gerade uns Deutschen sicherlich gut tun wird). Und eine Rubrik für „Essays and Reports from Practice“. Dazu heißt es:

This section aims to provide an opportunity to hear, interpret and  communicate the different new and emerging voices in the field of research on Christian social practice and to share fresh analysis of the social and political, cultural and religious context with a Diaconal perspective. The essays in this section should shortly put forward a particular viewpoint on a topic, make a creative proposal or share new insight. These contributions need not be fully formed as scientific articles and so will provide an opportunity for testing new approaches and sharing innovation at an early stage. The editorial team hope that this will be a lively space for the exchange of ideas and practice, so comment on previous contributions to this or other journal sections are also welcome. It is hoped that these different contributions will enable researchers to find new collaborators and build new research teams (S. 113).

Möge die neue Diaconia spannende und erkenntnisreiche Debatten auslösen! Die erste Ausgabe gibt es sogar als kostenloses PDF.

Wir können alles – sogar Jahresberichte!

Jahresberichte stellen meist keinen sonderlichen Lesegenuss dar. Sowohl das Schreiben als auch das Zur-Kenntnis-Nehmen von Jahresberichten gehört wohl eher in den Bereich der Pflichtaufgaben der Schreiber bzw. der Funktionäre und Fachjournalisten, die sich dafür beruflich interessieren müssen. Jahresberichte sind immer ein bisschen geschönt und ein bisschen langweilig. Wäre da nicht das Diakonische Werk Baden. Dort ist es gute Tradition, das Thema Jahresbericht ein wenig anders anzugehen. Etliche Jahre als „alternativer Jahresbericht“, nun unter dem Etikett „Diakonie Magazin“. Das Konzept geht so: Der Bericht wird zweigeteilt, Geschäftsbericht und Bilanzen werden in eine kleine A5-Beilage ausgelagert, dafür wird einem zentralen diakonischen Thema in der „Hauptpublikation“ breiter Raum gegeben. Dieses Jahr ist es das Thema zuhause sein (Heimat).

Die Texte sind interessant und ansprechend. Natürlich geht es auch hier darum, die Diakonie in ein gutes Licht zu rücken. Aber das Ganze ist so gut gemacht, dass ich nicht das Gefühl habe, in einer Dauerwerbesendung gelandet zu sein. Die Jahresberichte widmen sich immer einem zentralen diakonischen Thema. Dieses Mal halt „zuhause sein“ (Heimat), davor „Lebensräume“ (Wohnen/Zusammenleben) oder „Übermorgen“ (Vorstellungen, wie wir leben wollen). Die Themensetzung und -auswahl ist gelungen. Das Hauptthema wird in den einzelnen Artikeln entfaltet und die Texte bieten Neues und Anregendes. Und es gibt Artikel, die man nicht in einem Diakonie-Jahresbericht vermutet, die mutig sind. Eine Prostituierte, die mit der Diakonie zusammengerbeitet hat, beschreibt passend zum Thema, wie sie sich in ihrem Körper zuhause fühlt.

Der einzige Nachteil: Die Jahresberichte gibt es nicht im Abo.