Es gibt zig Armuts-Definitionen. Kürzlich bin ich auf die folgende gestoßen:
„Arm ist, wer etwas kann und etwas tun könnte, aber nichts tun darf. Arm ist, wem das Wirkungsfeld genommen ist. Dass er weniger Geld als andere hat, ist schmerzhaft. Dass er nichts mehr gestalten kann, ist schmerzhafter“ (gitschiner15).
Das Zitat ist von Joachim Ritzkowsky, Gründer der Obdachlosenarbeit der Berliner Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion.
Vorwarnung: ich schreibe im Zug, ich bitte die Orthografie zu entschuldigen.
Also – ich bin dieser Tage auf eine Armutsdefinition gestoßen, die an die oben stehende durchaus anschließt:
Arm ist demnach der, der nicht in der Lage ist, frei über den Einsatz der ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen zu entscheiden – bzw. Verantwortung für ihren Einsatz zu übernehmen.
Diese Definition schließt an die Überlegungen Luthers zum Thema an und greift nicht nur materielle Aspekte von Armut auf. Damit kommt die existentielle Dimension von A. In den Blick.
P. Nietzer
Schön, Sie hier wieder zu treffen, Herr Nietzer! Die existenzielle Dimension von Armut ist in der Tat sehr wichtig. Und mittlerweile, so scheint mir, rückt sie auch stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit (wobei es natürlich auch etwas kritisch sein mag, wenn gut bezahlte Leute über so etwas diskutieren…). Ihren Hinweis, nicht frei über seine Ressourcen verfügen zu können, ist eine gute Anregung. Können Sie den Aspekt mit der Verantwortungsübernahme noch etwas ausführen? MH.