Freund und Feind

Wenn ich mir die Diskussion rund um kirchliches Arbeitsrecht, Streikverbot und Dienstgemeinschaft zu Gemüte führe (zugegeben, ich tue dies selten, meine Leidensfähigkeit ist durchaus begrenzt), halte ich mich mit Kommentaren meist zurück. Ich stehe dann eher kopfschüttelnd daneben…

Dierk Starnitzke, Leiter des Wittekindshofs in Bad Oeynhausen, meldet sich in epd sozial zu Wort und gibt ein wohltuend sachliches und inhaltlich erfrischendes Interview. Er plädiert dafür, den Ball etwas flacher zu halten (so Manches sei aufgebauscht), er plädiert für eine gehaltvollere theologische Reflexion des kirchlichen Arbeitsrechts und er stellt außerdem fest, dass der Begriff der „Dienstgemeinschaft“ nicht „kirchlich-diakonisch“ gefüllt sei (so seine Forschungen).

Zum Ende des Gesprächs kommt er dann auf den Aspekt zu sprechen, der dem Interview in epd sozial die Überschrift gibt:

„Die Gewerkschaften sind nicht unsere Feinde.“

Auf die Frage hin, ob nicht ein gemeinsamer Tarif für Sozialunternehmen sinnvoll wäre, sofern denn die Diakonie auf die ACK-Klausel verzichte, antwortet er:

„Das könnte außerdem eine höhere Schlagkraft bringen. Mir wird immer deutlicher, dass unsere ‚Feinde‘ nicht die anderen Wohlfahrtsverbände oder die Gewerkschaften sind, sondern die Teile der Gesellschaft, in denen riesige Geldmengen durch Misswirtschaft vernichtet werden. Uns würde eine Solidarität untereinander helfen.“

Es erweist sich im Leben oft als recht hilfreich, zwischen Freund und Feind unterscheiden zu können.

„Die Gewerkschaften sind nicht unsere Feinde“. Diakoniemanager Starnitzke fordert theologische Fundierung des Dritten Wegs, epd sozial, Nr. 6, 10.02.2012, S. 16-17.

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