Ich möchte auf drei Arbeitshilfen hinweisen, die für gemeinwesendiakonisch Engagierte recht nützlich sein können. Sie bieten etliches praktisches Material, besonders hervorheben möchte ich aber jeweils einen Fragebogen, mit dem man die Situation von Kirchengemeinden und ihren Stadtteilen strukturiert in den Blick nehmen kann.
Der Praxisimpuls „Diakonisches Handeln in Kirchengemeinde und Kirchenbezirk“ (2006) bezieht sich auf einen schon einige Jahre zurückliegenden Prozess der Württembergischen Landeskirche, um das Zusammenspiel von Gemeindediakonie und Einrichtungsdiakonie zu verbessern. Prozess und Projektstudie werden in dem Papier vorgestellt und bieten etliche gute Anregungen. Besonders hinweisen möchte ich auf den „Erhebungsbogen zur Bestandsaufnahme der diakonischen Gemeindearbeit“ (S. 38-56).
Die Arbeitshilfe „Wir alle sind berufen zur Caritas“ (2010) der Diözese Rottenburg-Stuttgart will für diakonisches Handeln in der Kirchengemeinde sensibilisieren, angefangen von einem „diakonischen Blick“ bis zur Einrichtung eines Caritas-Ausschusses in der Gemeinde. Hilfreich ist hier die „Wahrnehmungsmatrix“ (S. 34), bei der die Kategorien für den evangelischen Bereich etwas angepasst werden müssen.
Die dritte Arbeitshilfe leitet zur Wahrnehmung der Gemeinde und ihres Umfelds an: „Die eigene Gemeinde mit ihrem Umfeld wahrnehmen. Anregungen zur Lebensraumanalyse“ (2010), ebenfalls von der Diözese Rottenburg-Stuttgart herausgegeben. Es gibt konkrete Ausarbeitungen für einen Gemeinderundgang, zur Arbeit mit den Sinus-Milieus oder zur Nutzung des Demographieberichts der Bertelsmann Stiftung. Diakonische Fragen stehen nicht im Mittelpunkt, werden aber natürlich berührt. Hilfreich ist der Fragebogen zur Selbstwahrnehmung der eigenen Gemeinde (S. 32-35).
UPDATE 2011-12-30: …und als vierte sehr empfehlenswerte Arbeitshilfe sei natürlich noch auf das Church Community Value Toolkit hingewiesen, das ich hier im Blog auch erwähne (und zwar in seiner Gänze, nicht nur in dem von mir besprochenen Ausschnitt).