Das Thema interkulturelle Öffnung beschäftigt die Diakonie zunehmend. Und zwar als grundlegendes diakonisches Querschnittthema, nicht nur als Arbeitsfeld (wie z.B. in der Migrationsarbeit). Anfang des Jahres ist ein Diakonie-Text (02/2010) erschienen, der einen Überblick über die Vielzahl von Arbeitshilfen und Stellungnahmen zur interkulturellen Öffnung gibt. Ca. 75 Publikationen werden gut sortiert nach Arbeitsbereichen vorgestellt. Eine ordentliche Fleißarbeit. Und so kann man nur hoffen, dass von diesem Diakonie-Text reichlich Gebrauch gemacht wird.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf zwei weitere Diakonie-Texte zum Thema Interkulturelle Öffnung (in) der Diakonie hinweisen. In dem Papier Interkulturelle Öffnung in den Arbeitsfeldern der Diakonie (Diakonie-Text 13/2008) finden sich „12 Thesen zur interkulturellen Öffnung der Diakonie“ (S. 8). Die Thesen sind kurz und knackig, eigenen sich hervorragend zur Einführung in das Thema und regen zur Diskussion an. Daneben wird in dem Papier zwischen interkultureller Bildung, interkultureller Kompetenz und interkultureller Öffnung (S. 5-6) differenziert, was ich als Beitrag zur Begriffsklarheit hilfreich finde. Und die Prüfsteine (S. 9-10) bieten konkrete Fragen, mit denen der Stand der interkulturellen Öffnung in einer diakonischen Einrichtungen reflektiert werden kann; das Ganze in vier kleinen Abschnitten zu OE, PE, QM und PR.
Bei der theologischen Reflexion zur interkulturellen Öffnung wird oft das „Universalitäts-Argument“ angeführt: Der Auftrag der Diakonie bezieht sich auf alle Menschen, ist universalistisch. Diakonie ist kein rein christlicher Club. Eine lesenswerte theologische Reflexion zum universalen Auftrag der Diakonie gibt es in einem weiteren Diakonie-Text (17/2007) (S. 6-8). Es handelt sich dabei um die „Rahmenkonzeption Migration, Integration und Flucht“. Hier steht also das Arbeitsfeld Migration im Vordergrund, nicht die interkulturelle Öffnung als Querschnittthema. Für die theologischen Überlegungen macht das natürlich keinen Unterschied.